Mangaka lebt in seinen Werken weiter

Von Japan in die Welt: Diesen Einfluss hat Mangaka Akira Toriyama auf Anime bis heute

Aktualisiert:

von Lennart Meier
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Akira Toriyamas Gesicht inmitten seiner wichtigsten Figuren: Im März 2024 sprayte die Gruppe Cans in the City eine 110 Meter lange Würdigung an eine Wand in Peru.

Bild: picture alliance / ZUMAPRESS.com


Am 1. März 2024 starb der berühmte Mangaka Akira Toriyama im Alter von 68 Jahren. Mit seinen Werken hat der Japaner viele Menschen inspiriert und nachhaltig geprägt. Warum seine Arbeit auch heute noch nachwirkt, liest du hier.


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Von Walt Disneys "101 Dalmatiner" beeinflusst, begann Toriyama seine Karriere als Zeichner in den späten 1970er-Jahren. Mit "Dr. Slump" (1980-1984) gelang ihm der Durchbruch, und die Erfolgsreihe "Dragon Ball" (ab 1984), deren Manga über 150 Millionen Mal verkauft wurde, machte ihn international bekannt. Auch die Konsolenspielreihe "Dragon Quest" (ab 1986), für die er das Charakterdesign entwarf, ist bis heute in der Popkultur fest verankert.

Unverkennbares Story-Telling mit Herz

Toriyamas Werke setzten neue Maßstäbe: Mit wenigen, einfach wirkenden Strichen erschuf er ausdrucksstarke Charaktere, dynamische Szenen und ganz eigene, wiedererkennbare Welten. Mit der richtigen Mischung aus Action und Humor lud sein Erzählstil in diese Welten ein, und seine trotz aller Widrigkeiten immer optimistischen Figuren verzauberten so kulturübergreifend weltweit Leser:innen.

Manga-Revolution im Westen

Mit dem großen Erfolg von Toriyamas "Dragon Ball" in Europa und den USA änderte sich in den westlichen Ländern etwas ganz Entscheidendes: Japanische Bücher werden nämlich von rechts nach links gelesen. In Europa und den USA aber wurden sie zunächst gespiegelt gedruckt, sodass sie von links nach rechts gelesen werden konnten. Toriyama bestand bei der Übersetzung seiner Werke drauf, dass sie in der originalen Leserichtung blieben.

Als die Verlage Ende der 1990er-Jahre feststellten, dass die Fans dies ohne Weiteres annahmen, begannen sie zunehmend, Mangas im japanischen Format zu veröffentlichen. Dadurch blieben nicht nur die Zeichnungen unverändert, sondern auch die ursprünglichen Erzählweisen erhalten - ein wichtiger Schritt für die weltweite Verbreitung der Manga-Kultur.


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Einfluss auf andere Künstler:innen

Erfolgreiche Mangaka wie Eiichiro Oda ("One Piece"), Masashi Kishimoto ("Naruto") und Hiro Mashima ("Fairy Tail") gaben später an, maßgeblich von Toriyama inspiriert worden zu sein. Ihre Geschichten und Zeichenstile zeigen deutliche Einflüsse von "Dragon Ball" - mit jeweils ganz eigenständigen Weiterentwicklungen. Es ist jedenfalls kaum vorstellbar, dass diese erfolgreichen Geschichten in dieser Form ohne "Dragon Ball" zustande gekommen wären.

Auch westliche Comic-Zeichner:innen, Animations-Künstler:innen und Video-Spiele-Programmierer:innen nannten ihn als Vorbild. Dazu zählen beispielsweise Genndy Tartakovsky ("Samurai Jack", "Dexters Labor"), Joe Madureira ("Battle Chasers", "Uncanny X-Men") und Ed Boon ("Mortal Kombat").

Einfluss auf den Sport

Toriyamas Werke wirken über die Kunst hinaus - das zeigt sich auch im Sport: So postete Basketballer LeBron James in den sozialen Netzwerken ein Foto mit seinen Söhnen, ergänzt durch ein Bild von Son Goku mit Son Gohan und Son Goten.

Fußballer wie Pierre-Emeric Aubameyang oder Harvey Elliot zeigten bei ihren Torjubeln Referenzen zu Gesten in "Dragon Ball". Auch Fan-Choreographien von Vereinen wie Paris Saint-Germain spielten auf Figuren in "Dragon Ball" an und wurden mit der Stärke des eigenen Vereins verknüpft.

Fortsetzung der Geschichte

Das "Dragon Ball"-Universum besteht nach dem Tod seines Schöpfers nicht nur weiter, es wächst sogar. Toriyamas langjähriger Illustrator für "Dragon Ball Super" übernimmt die Serie komplett, im japanischen Fernsehen feierte 2024 die neueste Serie "Dragon Ball Daima" Premiere, und erst vor Kurzem verkündete Produzent Ito, es gäbe noch für Jahrzehnte Geschichten.

Toriyama weilt nicht mehr unter uns, aber sein Vermächtnis wird noch lange leben.

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