Show, Sport und Drama

Wrestling: So hart ist das Training für den Schaukampf

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imago images 1043456697 Wrestling ist ein Schaukampf - der aber Körperbeherrschung erfordert.

Wrestling ist ein Schaukampf - der aber Körperbeherrschung erfordert.

Bild: IMAGO/USA TODAY Network


Wrestling ist ein Showkampf - und trotzdem Extremsport. Das Training ist beinhart! Was angehende Wrestler:innen drauf haben müssen: von Kampftechniken bis Schauspiel - und warum Schmerzen nicht nur gespielt sind. Außerdem: Zu Besuch bei Schlamm-Ringern in Indien.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wrestling heißt übersetzt Ringen. Es ist ein Schaukampf nach Drehbuch. Wer gewinnt, steht vorher fest.

  • Aber: Sich etwa aus drei Metern mit einem Salto auf Gegner:innen werfen - solche Show-Einlagen erfordern ein hohes Maß an Körperbeherrschung.

  • In Japan, USA und Mexiko ist Wrestling besonders populär. Aber eine der ältesten Wrestling-Formen stammt aus Indien. Ringer kämpfen im Schlamm. Kushti (Pelwhani) ist zugleich eine spirituelle Lebensform.

  • Es gibt in Indien Wrestling-Akademien, in denen junge Männer wie im Internat zusammenleben. Es herrschen strenge Regeln: Rauchen, Sex und Alkohol sind verboten. "Galileo X-Plorer" war vor Ort und hat sich das Training angeschaut.


Wrestling in Indien: Wir waren beim Training dabei


Wrestling ist gespielt, aber der Körpereinsatz ist echt

Wrestling ist ein Spektakel. Es zieht als Kombination aus Sport und Unterhaltung in vielen Ländern Massen an Zuschauer:innen an. Aber ist Wrestling Fake oder echt? Tatsächlich laufen die Kämpfe nach einem Drehbuch ab. Der Ausgang ist geplant. Wer das Match gewinnt, steht schon vorher fest.

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Worin besteht dann die Faszination? Wrestler:innen verkörpern Figuren. Die Kämpfe sind oft nach dem typischen Schema von Gut gegen Böse aufgezogen. Wrestling-Profis beherrschen Schauspiel und Kampf-Moves zugleich.

Beim Wrestling gibt es spektakuläre Choreografien: Teils werfen sich Wrestler:innen aus mehreren Metern auf die Gegner:innen - siehe unten. Wer im Profi-Bereich bei den Schaukämpfen mitwirkt, muss hart trainieren - und das über Jahre.

Das gehört zum Wrestling-Training

🤼 Wrestling ist das englische Wort für Ringen. Im Deutschen heißt es auch Catchen. Während Ringen eine anerkannte und olympische Sportart mit Wettkampfgedanken ist, geht es beim Wrestling um Sport und Show zugleich.

👏 Beim Wrestling steht also Entertainment im Vordergrund. Unterhaltsam zu sein, heißt aber für Wrestler:innen: hartes Training. Denn der Kampf verläuft zwar nach Skript, doch die Profis müssen trotzdem vollen Körpereinsatz leisten. Es soll ja spektakulär aussehen.

💪 Wrestling-Profis verbringen viele Stunden damit, Muskeln beim Body-Building aufzubauen. Sie üben verschiedene Moves ein, trainieren Kampftechniken und Sprünge. Außerdem verfügen sie über eine außergewöhnliche Körperbeherrschung, etwa um auf den Seilen im Ring zu balancieren und sich abzurollen.

🦹‍♂️ Schauspiel-Talent ist ebenso gefragt. Es dauert meistens viele Jahre, bis Leute Wrestling-Profi sind.

Wrestling-Profis sind auch Schauspieler

Schon beim Einlaufen in den Kampf-Ring zeigen Wrestler:innen eine einstudierte Performance. Im Video siehst du, wie einer der größten Wrestling-Stars einläuft: The Undertaker.

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Tödlicher Schaukampf: Viele Wrestler:innen sterben früh

Wrestling ist gefährlich, das zeigt die Geschichte immer wieder. Einige Profis überlebten ihren Show-Einsatz nicht: Owen Hart etwa stürzte bei einer Einlauf-Performance tödlich. Laut Skript sollte der Bruder des berühmten Bret Hart sich von der Halle abseilen. Doch dann versagte der Schnelllöse-Mechanismus vom Gurt - und der 34-jährige Wrestler stürzte über 20 Meter tief in den Ring.

Auffällig ist zudem, dass viele Wrestling-Stars schon früh an Herzinfarkten sterben. Mutmaßlich steckt dahinter Drogen- und Schmerzmittel Missbrauch in der Szene. Es besteht auch ein Risiko für Langzeitschäden durch zahlreiche Verletzungen wie Gehirnerschütterungen.

Kein Fake: Schlamm-Wrestling in Indien

🇮🇳 Das traditionelle Ringen auf einem Sandplatz heißt in Indien: Kushti oder Pehlwani. Seit Jahrhunderten praktizieren Menschen diesen alten Kampfsport.

🤼‍♂️ Um die Techniken zu lernen und den Körper zu stählen, besuchen junge Männer oft schon als Kind eine Wrestling-Akademie. Dort leben sie wie im Internat zusammen in einem Zimmer - und müssen sich an strenge Regeln halten.

💸 Bei einem Sieg im Kampf winken Prämien, die mehr als das Monatsgehalt der meisten Inder:innen betragen. Für viele Männer ist Kushti der Weg aus der Armut.

🪔 Was besonders ist: Kushti ist für die Schlamm-Ringer Sport und Lebensphilosophie. In den Wrestling-Akademien gibt es auch Tempel. Der Sandboden für den Kampf wird auf hinduistische Weise gesegnet. Disziplin und Enthaltsamkeit prägen den Alltag.

⏰ Um 5 Uhr morgens beginnt das Training in den Wresting-Akademien. Das ist die Zeit, zu der laut hinduistischem Glauben die Götter aufstehen.

❌ Die Profi-Ringer in Indien verzichten auf Sex, Tabak, Alkohol und Fleisch. Sie leben enthaltsam und diszipliniert. Jeden Tag absolvieren sie ihre Trainings-Routine.

⏱️ Ein Kushti-Kampf dauert um die 20 bis 30 Minuten. Daraufhin trainieren die Schlamm-Wrestler in Indien.

🤚 Schmutzige Sache: Die Ringer reiben sich mit Sand ein, dem Öl beigemischt ist. Sie bewerfen sich auch mit Schlamm.

Kushti: Indisches Wrestling im Schlamm

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    In Wrestling-Akademien lernen junge Männer teils über viele Jahre die Kunst des Ringens. Sie leben in den Wrestling-Schulen wie im Internat zusammen.

    Bild: IMAGO/Xinhua

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    Der Kampfplatz heißt Akhada oder Akhara. Die Besonderheit ist der Sandboden. Hier ebnet ein Kushti-Ringer den Boden fürs Training.

    Bild: IMAGO/Xinhua

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    Hart, härter....Dieser Mann trainiert mit Gewichten um den Hals in einer Wrestling-Akademie in Indien.

    Bild: Imago/ZUMA Press

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    Das gibt schon vom Zusehen Muskelkater: Kushti-Ringer starten traditionell um 5 Uhr morgens mit dem harten Training. Muskelaufbau und Sprünge gehören dazu.

    Bild: IMAGO/Xinhua

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    Die Wrestler stehen Kopf! Eine gute Körperbeherrschung ist wichtig für Erfolg im Kampf.

    Bild: IMAGO/Dreamstime

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    Die Kushti-Ringer reiben sich mit dem Sand ein, auf dem sie kämpfen. In den Sand sind Gewürze gemischt.

    Bild: IMAGO/Depositphotos

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    Die Kämpfe sind populär, die Zuschauerränge voll. Ziel ist es, beide Schultern des Gegners auf den Boden zu bringen.

    Bild: IMAGO/Dreamstime



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Die wichtigsten Fragen zum Thema Wrestling

Word Wrestling Entertainment (WWE, früher WWF) ist der größte Wrestling-Verband in den USA. Er veranstaltet große Live-Events mit Wrestling-Kämpfen. Der zweitgrößte Wrestling-Verband ist All Elite Wrestling (AEW). Auch in Europa finden mittlerweile große Wrestling-Events beider Verbände statt.

Cody Rhodes und Roman Reigns gehören zu den Top-Wrestlern der WWE derzeit. Bei den Frauen sind etwa Rhea Ripley und Charlotte Flair besonders beliebt. Eine absolute Wrestling-Legende ist The Undertaker, der mit richtigem Namen Mark William Calaway heißt.

Wrestling ist ein Schaukampf, der im Deutschen auch Catchen genannt wird. Die Wrestler:innen verkörpern bestimmte Figuren, die gegeneinander antreten. Es ist wie der Kampf zwischen Gut und Böse inszeniert. Wrestler:innen zeigen Kampftechniken, Sprünge und Schauspieltalent nach einer einstudierten Choreografie.

Wie ein Kampf beim Wrestling ausgeht, steht schon vorher fest. Tatsächlich gibt es ein Drehbuch für die Kämpfe. Der Kampf an sich ist also nicht echt, der Körpereinsatz aber schon. Das Ziel beim Wrestling ist es, den Gegner oder die Gegnerin zu Boden zu bringen. Gewonnen ist der Kampf, wenn das Schiedsgericht bis drei gezählt hat.