Vorsicht: Binge-Potenzial

"Supernatural": Darum sind die ersten fünf Staffeln ein Muss-Watch für jeden Fan

Aktualisiert:

von Imke Rauhut
Jared Padalecki und Jensen Ackles

Sam (Jared Padalecki, links) und Dean (Jensen Ackles, rechts) Winchester jagen in "Supernatural" Geister, Monster und Dämonen.

Bild: Warner Brothers International Television Distribution Inc.


Sicher hast du schon viel über "Supernatural" gehört. Du hast Lust, die Serie anzuschauen, aber gar keinen Bock, 15 Staffeln durchhalten zu müssen? Warum du eigentlich nur die ersten fünf anschauen brauchst, verraten wir dir hier.

Was du über "Supernatural" wissen musst:

  • "Supernatural" handelt von den Brüdern Dean und Sam Winchester, die gegen das Böse in Form von Monstern, Geistern und Dämonen kämpfen. Ursprünglich sollte es von der Serie nur fünf Staffeln geben.

  • Weil die Serie so erfolgreich war, wurde sie verlängert. Mit 15 Staffeln ist sie nun die am längsten laufende Mystery-Serie. Sie lief von 2005 bis 2020.

  • Dabei fing sie sehr unscheinbar an: Das Budget für alle 22 Folgen der ersten Staffel betrug lediglich 20.000 US-Dollar. Darin enthalten waren die Gagen für die Schauspieler:innen und Special Effects.

  • Trotz des geringen Budgets gelten die ersten fünf Staffeln als die besten der Serie. Hier erfährst du, warum.


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"Supernatural" ist eine Serie, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Über 15 Staffeln hat sie sich mehrmals verändert und es gibt so viele Handlungsstränge, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Verständlich also, wenn du nicht alle 15 Staffeln komplett sehen möchtest.

Dabei fing alles eigentlich ganz simpel an: mit zwei Brüdern, einer Impala und der Suche nach ihrem verschwundenen Vater. Tatsächlich war "Supernatural" ursprünglich nur für fünf Staffeln ausgelegt. Diese könnten eigentlich für sich alleinstehen, denn sie folgen alle einer Kernhandlung und haben ein besonders gelungenes Finale. Wenn ich jemandem also raten müsste, wo man am besten mit der Serie anfängt, würde ich genau dort starten.

Die Welt des Übernatürlichen

Die Serie beginnt mit dem mysteriösen Tod von Dean und Sams Mutter, woraufhin ihr Vater sie zu Monsterjägern erzieht. Nach einem gewaltigen Zeitsprung lernen die Zuschauer:innen zuerst Sam kennen, der mit Anfang zwanzig Jura studiert und mit seiner Freundin zusammenlebt. Er hat mit der Jagd auf Monster abgeschlossen und möchte ein normales Leben führen. Doch als sein älterer Bruder Dean eines Tages auftaucht und berichtet, dass ihr Vater verschwunden ist, machen sie sich gemeinsam auf die Suche.

Dabei stoßen Dean und Sam auf die verschiedensten Monster und retten Menschen. So wird man Folge um Folge, Monster um Monster, langsam in die Welt des Übernatürlichen eingeführt. Im Verlauf der Staffel wird dabei klar, dass hinter dem Tod der Mutter ein größeres Übel steckt - und sie Teil eines teuflischen Plans sind.

Jared Padalecki und Jensen Ackles

Um einen Geist loszuwerden, müssen die Winchester-Brüder die Überreste der verstorbenen Person ausgraben, einsalzen und verbrennen.

Bild: Warner Brothers International Television Distribution Inc.


Nebenbei werden viele scheinbar banale Fragen aufgeklärt: Woher haben die Brüder das Wissen um die Monster, die sie jagen? Wie finanzieren sie alles? Wo schlafen sie? Selbst die Frage, warum sie überall mit dem Auto hinfahren, statt zu fliegen, wird beantwortet. Und auch vor den legalen Konsequenzen vom ständigen "Leichen ausbuddeln und verbrennen" (so wird man übrigens einen Geist los) schreckt die Serie nicht zurück.

Das lässt "Supernatural", trotz all der Fantasie-Wesen, sehr bodenständig erscheinen. Dean und Sam sind eben einfach nur zwei normale Typen, die sich irgendwie durch diese absurde Welt durchkämpfen. Sie haben weder übernatürliche Kräfte, noch sind sie "auserwählt". Dadurch sticht "Supernatural" besonders heraus - besonders im Vergleich zu anderen Fantasy-Serien.

Geist, Vampir … Wendigo?

Für eine Serie über übernatürliche Wesen und Geschehnisse hat "Supernatural" eine starke "No Bullshit"-Einstellung. Die Serie und ihre Figuren behalten einen gesunden Skeptizismus. Auch das lässt die Serie realistischer wirken. Schließlich sind wir Menschen Gewohnheitstiere und lassen nicht gerne unsere Realitäts-Bubble platzen. Besonders Dean weigert sich gerne, an Dinge zu glauben, für die er keine handfesten Beweise hat – und geht dann auf Geisterjagd.

Doch wie jagt man eigentlich einen Geist oder Vampir - oder sogar einen Wenigo? Was ist das überhaupt?

Während sich spätere Staffeln auf größere Konflikte konzentrieren, geht es in den ersten fünf Staffeln hauptsächlich um die Jagd auf allerlei Monster. Und damit sind wirklich allerlei gemeint. Die Serie bedient sich gerne wahrer Legenden und Mythen, von den Wendigos der Indigenen Nordamerikas bis zu den islamischen Dschinns. Damit überrascht sie jede Folge aufs Neue.

Normale Leute, die sehen ein Monster und rennen weg. Aber nicht wir! Nein, wir suchen nach Wesen, die uns töten wollen. Oder uns auffressen! Weißt du, wer sowas tut? Nur Bekloppte! Wir sind total verrückt!

Dean Winchester reflektiert über sein Leben

Zwei Brüder gegen die Welt

Die Monster sind aber nicht der Hauptgrund dafür, warum die Serie so begeistert. Vielmehr ist es die Beziehung der Brüder, weshalb man weiterschauen möchte.

Man könnte meinen, die Drehbuchautor:innen müssen selbst Geschwister haben. Die Geschwister-Beziehung von Dean und Sam überzeugt: von den üblichen Neckereien bis hin zu den Momenten bedingungsloser Liebe.

Dabei wird die Serie oft auch psychologisch tiefgründig. Mehr noch als um die Jagd auf Monster geht es um die Bedeutung von Familie, um die Überwältigung von Kindheitstrauma und den Kampf um den eigenen freien Willen.

Von ernsthaft zu "camp"?

"Supernatural" ist, wie man sieht, facettenreich: von der spannenden Monsterjagd, der umfangreichen Mythologie bis hin zu den komplexen Figuren. Hinzu kommen die experimentierfreudigen Folgen. Nicht selten probiert sich die Serie in unterschiedlichen Genres aus und spielt andere beliebte Serien an, wie beispielsweise " The X-Files". Das bringt noch einen weiteren unterhaltsamen Aspekt ein. Von den "Meta"-Folgen ganz zu schweigen.

In diesen wird "Supernatural" gerne selbstironisch, nimmt sich nicht zu ernst und durchbricht gerne mal die vierte Wand. Während die späteren Staffeln deswegen auch schon als "camp" bezeichnet wurden, schaffen die ersten fünf Staffeln, eine gute Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Satire zu behalten.

Wer sich also nicht gleich alle 15 Staffeln "Supernatural" antun möchte, kann sich getrost auch nur die ersten fünf anschauen. Das Finale der fünften Staffel war ursprünglich ohnehin als Serienfinale gedacht - was man ihr auch anmerkt.

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