In Erinnerung

ARTE mit Kultfilm "Mullholland Drive" - zu Ehren von Hollywood-Regisseur David Lynch

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von teleschau
Im Alter von 78 Jahren ist Produzent und Regisseur David Lynch gestorben. Viele seiner Filme hatten Kultstatus - so auch "Mullholland Drive".

Im Alter von 78 Jahren ist Produzent und Regisseur David Lynch gestorben. Viele seiner Filme hatten Kultstatus - so auch "Mullholland Drive".

Bild: IMAGO / Capital Pictures | picture alliance / Anadolu | Prima Barol


Am 17. Januar verstarb der legendäre Hollywoodregisseur David Lynch. ARTE hat aus diesem Anlass das Programm geändert und live Lynchs Film "Mulholland Drive" gezeigt. Der Kultstreifen ist auch vorübergehend in der Mediathek des Senders abrufbar.

Er faszinierte und verstörte die Kinowelt wie kaum ein anderer: David Lynch, bekannt durch Filme wie "Wild at Heart", "Blue Velvet" oder die Serie "Twin Peaks", starb am 17. Januar 2025 im Alter von 78 Jahren. Eine seiner berühmtesten Produktionen ist "Mulholland Drive" aus dem Jahr 2001. In der Mediathek des Senders ist er bis zum 29. Januar kostenlos abrufbar.

Der Einstieg in den Film ist bereits vielschichtig: Eine gedächtnislose Frau (Laura Harring) irrt verletzt über den Mulholland Drive in L.A. und findet Zuflucht bei Betty (Naomi Watts), einer angehenden Schauspielerin. Die nun "Rita" getaufte Unbekannte macht sich mit Betty auf die Suche nach ihrer wahren Identität. Es folgt eine mysteriöse Geschichte von Liebe, Eifersucht und Mord.

David Lynch machte stets sein Ding

David Lynch behielt als Regisseur und Produzent immer die vollständige Kontrolle über seine Arbeiten. Oftmals brach er dabei mit den üblichen Erzählstrukturen: Lynch mixte Albträume, Wahnvorstellungen, menschliche Abgründe und verschiedene Handlungsstränge. So auch bei "Mulholland Drive", dessen Regie für einen Oscar nominiert war. Der Mystery-Thriller war ursprünglich als Pilotfilm zu einer Serie gedacht, wurde von Lynch aber zum Kinofilm umgebaut.

Hauptdarstellerin Naomi Watts (56) verdankt diesem Film, und besonders David Lynch, übrigens ihre Hollywoodkarriere. Das verriet die britisch-australische Schauspielerin kürzlich in der US-Talkshow "Live with Kelly and Mark": Zehn Jahre lang sei sie beim Vorsprechen immer wieder durchgerasselt. Watts stand kurz davor, aufzugeben und in ihre Heimat zurückzukehren, als sie für "Mulholland Drive" vorsprach. "In Davids Casting war alles anders. Er war neugierig, stellte Fragen, wollte mich wirklich kennenlernen." Lynch schaffte es, die Verkrampfung der verunsicherten Darstellerin zu lösen: "Er sah mich, wie ich wirklich bin", so Naomi dankbar. Ihre Karriere ging im Anschluss steil bergauf: Naomi Watts war unter anderem im Blockbuster "King Kong" (2005) oder im Drama "Der bunte Schleier" (2006, jetzt auf Joyn streamen) zu sehen.

In Vergessenheit gerät oft, dass der Kultregisseur zu Beginn seiner Karriere bildender Künstler war. Selbst nach seinem Durchbruch in Hollywood produzierte Lynch weiter Gemälde, Zeichnungen und Möbel. Auch einige bekannte Musikvideos stammen aus seiner Feder, etwa das zum Kulthit "Wicked Game" von Chris Isaak (1990).