Regelverstoß beim Eurovision Song Contest?
Auto-Tune: Darf "Baller" weiterhin beim ESC antreten? - NDR stellt klar
Aktualisiert:
von teleschau, Moritz BrandTynna & Abor beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest: Hinter ihrem fetzigen Siegersong "Baller" steckt eine wahre Trennungsgeschichte.
Bild: NDR/Raab ENTERTAINMENT/Willi Web
Es herrscht Unruhe um den deutschen Beitrag für den "Eurovision Song Contest". Abor & Tynna nutzen bei ihrem Song "Baller" Auto-Tune. Ist das noch innerhalb der ESC-Regeln oder droht dem deutschen ESC-Song sogar das Aus?
+++ Update, 13. März 2025 +++
Der NDR gibt klare Strategie an
Bald startet das Finale des 69. Eurovision Song Contests. Das Datum rückt näher und eine Frage steht weiterhin im Raum: Verstößt der deutsche Beitrag gegen die Regeln oder nicht? Der NDR gibt jetzt Entwarnung.
Der NDR hat den deutschen ESC-Beitrag so eingereicht, dass er den Regeln der EBU entspricht
Die Regel ist klar: Auto-Tune ist als Effekt erlaubt, solange es nicht zur Verbesserung des Gesangs dient.
Somit bietet der Plan zwei Möglichkeiten: Entweder wird im Finale die Stelle komplett mit Auto-Tune gefüllt oder sie singt live mit. Beides würde keinen Regelverstoß darstellen. Eine Mischung aus singen und Auto-Tune ist jedoch nicht erlaubt. Wenn ihr versehentlich ein Fehler passieren sollte, droht eine Disqualifikation.
Der NDR sagt jetzt ganz klar, dass Tynna während des Effekts nicht mitsingen wird.
Das ESC-Finale findet am 17. Mai (live auf Das Erste im Stream auf Joyn) statt.
+++ Ursprüngliche News +++
In den Regeln des "Eurovision Song Contest" heißt es unter dem Punkt "Performance" bei Punkt 2 unter anderem: "Kein Teilnehmer auf der Bühne (ob Leadsänger oder Tänzer) darf so lippensynchron singen, dass der Eindruck entsteht, er würde singen, obwohl dies nicht der Fall ist. Bei Live-Auftritten der Acts auf der Bühne ist in keinem Fall eine Tonhöhenkorrektur (zum Beispiel Auto-Tuning) für Live-Gesang zulässig."
Genau das aber, eine automatische Tonhöhenkorrektur mittels Audio-Effekt, nutzte Sängerin Tynna beim deutschen Vorentscheid. Denn der Refrain "Ich balalalalalalalaller Löcher in die Nacht" ist deutlich hörbar mit Auto-Tune erstellt. Ist das regelkonform?
Auto-Tune ist beim ESC verboten - fast …
Das Regelwerk des ESC bietet eine Hintertür für Auto-Tune als Soundeffekt. Die Technik ist dann tatsächlich in bestimmten Teilen eines Liedes gestattet - sofern dadurch nicht der Gesangston des gesamten Liedes korrigiert wird. Das geschah bei "Baller" nicht. Um den roboterhaften Stotter-Effekt im Refrain zu erzielen, scheint Auto-Tune also erlaubt.
Aber: Der Künstler oder die Künstlerin darf beim Einsatz von Auto-Tune nicht so tun, als singe er oder sie diesen Sound-Effekt. "Lip-Synching" ist verboten. Heißt: Tynna darf die künstlich gepitchten Text-Stellen nicht mitsingen, ob nun scheinbar oder tatsächlich.
Abor & Tynna: Verwirrung um Einsatz von Auto-Tune
In der Phase des Vorentscheids hat Tynna sich nicht immer konsequent an die Regel gehalten: Im Halbfinale sang die Österreicherin live über die "Balalalalalalalaller"-Textstelle, obwohl diese vom Band kam. Im Finale des Vorentscheids ließ sie diese Stellen dann aus - sang zum Ende des Lieds dann aber wieder mit.
Nach dem Finalauftritt sagten sowohl Tynna als auch der WDR, die Sängerin sei erkältet gewesen und habe deshalb auf das Playback zurückgegriffen. Warum hat sie dann aber am Ende wieder "live" drübergesungen, wunderte sich nicht nur "therealdrpop" auf TikTok.
Abor & Tynna werden sich wahrscheinlich entscheiden müssen, wenn sie am 17. Mai in Basel antreten. Entweder Auto-Tune und kein Lip-Synching. Oder alles live. Sonst könnte eine böse Überraschung drohen. Da aber selbst Chefsache-Chef Stefan Raab feststellte, dass an der Performance noch gearbeitet werden müsse, werden alle Beteiligten sicher an einer Strategie arbeiten.
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