Mordfall in der Stadt der Diamanten
"Blutspur Antwerpen" morgen im Ersten: Hier wurde der neue Krimi gedreht
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von teleschau - Eric LeimannLouma Shapiro (Marie-Lou Sellem, rechts) und ihre Kollegen Pierre Didier (Miguel Francisco) und Michelle Wouters (Maéva Marie Mathilde Roth) müssen herausfinden, wer Jean-Baptiste Kalemba (Pahuni Kongolo Kakesse) auf dem Gewissen hat.
Bild: © ARD Degeto Film/Nicolas Velter
In "Blutspur Antwerpen" ermittelt Marie-Lou Sellem als Louma Shapiro in der flämischen Hafenstadt. Neben faszinierenden Kriminalfällen hat die Welthauptstadt der Diamanten aber auch einen spannenden Mix aus historischem Charme und modernem Flair zu bieten.
"Blutspur Antwerpen" am 22. März im Ersten
Die zweitgrößte Stadt Belgiens
Antwerpen, nach dem Großraum Brüssel (1,25 Millionen) nur knapp die zweitgrößte Stadt Belgiens, ist ein faszinierendes Zentrum von Geschichte, Architektur und Wirtschaft. Mit einer Metropolregion von etwa 1,2 Millionen Einwohner:innen präsentiert sich die Hafenstadt als ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart harmonisch verschmelzen.
Die Architektur ist - wie im Krimi zu sehen - geprägt vom Kontrast zwischen barocken Bauten und moderner Architektur. Ein herausragendes Beispiel ist der wunderbare Hauptbahnhof (Centraal Station), ein architektonisches Juwel aus dem frühen 20. Jahrhundert, das auch als Eisenbahnkathedrale bezeichnet wird.
Zwischen 1895 und 1905 errichtet, ist das Gebäude heute eins der wichtigsten Zentren in Belgien.
Bild: picture alliance / Sipa USA | SOPA Images
Welthauptstadt der Diamanten
In unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes liegt das Diamantenviertel. Auf dem nur einen Quadratkilometer großen Areal gibt es rund 1.500 Diamantenfirmen und vier Diamantenbörsen. 40 Prozent aller weltweit geförderten Industriediamanten, über 85 Prozent aller Rohdiamanten und 50 Prozent aller geschliffenen Edelsteine gingen irgendwann durch dieses Viertel.
Die jüdische Gemeinschaft spielt eine bedeutende Rolle in der Diamantenindustrie Antwerpens. Ihre lange Tradition als Diamantenschleifer hat wesentlich zum Ruf der Stadt als Diamantenzentrum beigetragen. Heute findet man im Viertel ein Zusammenspiel verschiedener Kulturen, in dem neben der jüdischen auch indische, armenische und libanesische Gemeinschaften vertreten sind.
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Mode und Architektur in Antwerpen
Neben Diamanten ist die Mode ein weiterer wichtiger Wirtschafts- und Kulturfaktor Antwerpens. Die Stadt hat sich als bedeutendes Modezentrum etabliert, insbesondere durch die renommierte Akademie der Schönen Künste. Die "Antwerp Six", eine Gruppe einflussreicher Designer:innen der 1980er-Jahre, trug maßgeblich dazu bei, Antwerpen so zu positionieren.
Doch zurück zur Architektur: Die Innenstadt gleicht einem Barock- und Gotik-Denkmal. Die Liebfrauenkathedrale dominiert das Stadtbild. Ihr Turm gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein weiteres bedeutendes Beispiel historischer Architektur ist die St. Karl Borromäuskirche, ein barockes Meisterwerk aus dem frühen 17. Jahrhundert.
Blick auf den Marktplatz mit Antwerpens Rathaus und der Liebfrauenkirche.
Bild: picture alliance / Westend61 | Werner Dieterich
Gleichzeitig gibt es in Antwerpen auch aufregende neue Architektur und Stadtentwicklungsprojekte: Das Havenhuis von Zaha Hadid Architects ist ein futuristisches Gebäude, das über einer ehemaligen Feuerwache thront und an ein auf dem Kopf stehendes Schiff erinnert. Der grüne Wohnturm BAN, entworfen vom Pritzker-Preisträger Shigeru Ban, kombiniert japanische Einflüsse mit nachhaltiger Holz-Hybrid-Bauweise.
Die ehemalige Feuerwehrkaserne im Hafen wurde renoviert und mit einem aufgesetzten Glasbau in Form eines Schiffsrumpfs ergänzt. Heute ist es der Verwaltungssitz der Antwerp Port Authority.
Bild: picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack
Zeitreise durch Antwerpen: Es gibt weitere Spielorte zu entdecken
Im Stadtteil Zurenborg finden sich prachtvolle Jugendstilhäuser, die einen Abstecher lohnen. Das Projekt "Nieuw Zuid" am Ufer des Flusses Schelde beinhaltet Wohn- und Büroprojekte von renommierten Architekten wie Stefano Boeri und Max Dudler. Noch eine gute Idee: Im Rahmen des Kanaal-Projektes östlich von Antwerpen, initiiert vom Galeristen Axel Vervoordt, verwandelt sich ein brachliegendes Industrieareal in ein Zentrum für Kunst, Wohnen und Arbeiten. Ob die noch nicht im Krimi "Blutspur Antwerpen" gezeigten Hotspots der Stadt noch zum Spielort werden, wird davon abhängen, ob der Krimi eine Fortsetzung erhält.
Gebäude im Neorenaissancestil in Zurenborg.
Bild: picture alliance / imageBROKER