Vom Hollywood-Darling zur Lachnummer

Cameron Diaz ist zurück! Warum ihr Comeback ein totaler Fail geworden ist

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Die Schauspielerin meldet sich mit "Back in Action" zurück - und die Frage, die sich dabei stellt ist: Wieso?

Die Schauspielerin meldet sich mit "Back in Action" zurück - und die Frage, die sich dabei stellt ist: Wieso?

Bild: ddp/Steffens


Cameron Diaz ist wieder da! Nach elf Jahren Hollywood-Abstinenz drehte sie zusammen mit Jamie Foxx die Action-Komödie "Back in Action". Doch so richtig zünden will der Film nicht. Und das sind die Gründe dafür.

Cameron Diaz ist wieder "Back in Action"

Fünf Jahre ist es her, als Cameron Diaz über einen roten Teppich gegangen ist. Jetzt Cameron Diaz tut sie es wieder und zeigt: Sie hat nichts von ihrer Strahlkraft verloren. Auch elf Jahre, nachdem sie ihren letzten Film abgedreht hat, weiß sie einfach, wie das geht, eine Hollywood-Größe zu sein. Doch irgendwie scheint sie das mit dem "gute Filmemachen" verlernt zu haben.

Was sie aus der Ruhepause gelockt hat: Ein - sorry - uninspiriert wirkender Actionstreifen mit Comedy-Aspekten mit Jamie Foxx, dessen größte Erfolge auch ein paar Jahre hinter ihm liegen. Muss "Back in Action" deswegen floppen? Nein, doch er wird ebenfalls keine Wellen schlagen, denn es gibt Dutzende, ja hunderte Filme, die genau nach dem gleichen Schema funktionieren wie "Back in Action", dessen Plot zwei verheiratete CIA-Agenten notgedrungen aus dem Ruhestand zurückholt, als sie ihre Vergangenheit einholt. Klingt wie „R.E.D. - Älter. Härter. Besser.", bei dem Senioren-Agenten wieder zu den Waffen greifen, wie "Central Intelligence", bei dem ein Agent seinen Freund zu einer Mission dazu holt - oder sogar wie ein Paralleluniversum von "Mr. & Mrs. Smith".


Bock auf Buddy-Action? Dann schau "Central Intelligence"


Vom Golden Globe zur Goldenen Himbeere

Damit knüpft die 52-Jährige an ihre letzten Jahre im Showbiz an: mittelmäßige bis schlechte Filme, die ihr Nominierungen (und sogar einmal den Preis) der Anti-Auszeichnung "Die Goldene Himbeere" einbrachte, eine Award-Zeremonie, die jährlich die schlechtesten Performances und Filme kürt. Sprich: Kein Preis, auf den irgendjemand in Hollywood erpicht ist.

Dabei kann die Blondine doch ganz anders: Ihre Karriere startete vielversprechend mit einem Hit nach dem nächsten, darunter kritisch renommierte Filme wie "Gangs of New York" oder "Vanilla Sky", die ihr beide Golden Globe-Nominierungen als "Beste Nebendarstellerin" einbrachte. Auch seichtere Werke wie die Neuverfilmung von "Drei Engel für Charlie", dem zum Weihnachtsklassiker gewordene "Liebe braucht keine Ferien" oder die verrückt-komische Comedy "Verrückt nach Mary" ließen die Kinokassen klingeln und sind bis heute beliebt.

Doch dann kam 2011 und seitdem hat Cameron Diaz in keinem guten Film mehr mitgemacht - und das für drei Jahre in Folge:

  • 2011: "Green Hornet" und "Bad Teacher" (der zugegebenermaßen monetär nicht floppte)

  • 2012: "Was passiert, wenn’s passiert ist" und "Gambit – Der Masterplan"

  • 2013: "The Counselor"

  • 2014: "Die Schadenfreundinnen", "Sex Tape" und "Annie"

Von Flop zu Flop: Ein Teufelskreis beginnt

Die Musicalverfilmung "Annie" floppte so sehr, dass sie lange als Grund galt, wieso Cameron Diaz mit Hollywood abgeschlossen hatte. Was alle der Flop-Filme gemeinsam haben: Sie wirken aus der Zeit gefallen, so als wären sie zehn Jahre zu spät produziert worden.

Und: Für jeden gut laufenden Film, wie "Bad Teacher", der sich zumindest finanziert hat, brachte Cameron im gleichen Jahr einen Film in die Kinos, der im Minus landete. Sie allein als Hauptdarstellerin hatte scheinbar keine Power mehr, die Menschen ins Kino zu bekommen - und das merken auch Hollywood-Producer. Ein Teufelskreis beginnt: Die Angebote werden schwächer, die Filme floppen daher mehr und darum werden die Angebote schwächer.

Kein Wunder also, dass sie sich für eine Pause und ein Leben als Ehefrau und Mutter entschieden hat - genug Geld auf der hohen Kante, um in Frührente zu gehen, hat sie ja. Immerhin produzierte sie vor ihrer Flop-Ära in den 90ern und früher 2000ern einen Erfolg nach dem nächsten.

Was ihr Comeback zwar umso erfreulicher, aber eben auch ein bisschen traurig macht. Denn statt mit einem Meisterwerk wie "Gangs of New York" zurückzukommen, ist es eben wieder ein Drehbuch, dass die meisten Schauspielerinnen eher abgelehnt hätten. Bleibt zu hoffen, dass der Film bei ihren Fans gut ankommt und sie sich wieder willkommen in der Branche fühlt - und auf einen neuen Berater, der ihr beim Sichten künftiger Skripte hilft.