Maßstab für Thriller

Dieses Stilmittel in "Jason Bourne" hat das Action-Genre verändert

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von lnf, Steve Buchta
Seit mehr als 20 Jahren begeistern die Bourne-Filme Action-Fans auf der ganzen Welt.

Seit mehr als 20 Jahren begeistern die "Bourne"-Filme mit einer ganz eigenen Ästhetik.

Bild: imago images/Mary Evans


Nicht ohne Grund gehört die "Bourne"-Filmreihe mit Matt Damon zu den besten der Filmgeschichte: Eine Mischung aus Spionage-Drama, Action und Thriller gepaart mit gutaussehenden Schauspieler:innen und einer sich anbahnenden Romanze ist das Erfolgsrezept - aber auch technisch hat der Fünfteiler einiges zu bieten ...


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Jason Bourne: Das Original - nur echt mit der Wackelkamera

Die "Shaky Camera"-Methode ist keine Erfindung der 2000er - bereits 1925 benutzte sie Ewald André Dupont in seinem Eifersuchtsdrama "Varieté": Spannende Szenen werden mit einer Handkamera gedreht, sodass das Bild in ständiger, unregelmäßiger Bewegung ist. Um den Effekt zu verstärken, setzt man auf Nahaufnahmen, die schnell geschnitten werden. In den 80er und 90er Jahren wurde die "Wackelkamera" oft in Mainstream-Filmen benutzt, später entdeckte sie Regisseur Doug Liman für "Die Bourne-Identität" aus dem Jahr 2002 neu.

Mit dem gekonnten Einsatz der "Shaky Cam"-Technik vor über 20 Jahren hat er eine ganze Generation von Actionfilmen geprägt: Dieses Stilmittel passte perfekt zu der Thematik der "Bourne"-Filme. Matt Damons Charakter sollte die Unsicherheit über seine Persönlichkeit ausstrahlen, die das Publikum spürt. Zuschauer:innen fühlten sich in die Jason Bournes Lage versetzt und waren dank der Wackelkamera genauso überrascht wie er selbst, wenn er etwas Neues über sich herausfand.

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Nachfolger nicht mit "Jason Bourne" zu vergleichen

Nach diesem Riesenerfolg erfreute sich die "Shaky Cam" großer Beliebtheit. Limans Nachfolger Paul Greengrass benutzte die wackelige Aufnahmetechnik in den "Bourne"-Fortsetzungen exzessiver als im ersten Teil. Schon das kam nicht bei allen Fans gut an. Später wurde die "Shaky Cam" in zahlreiche Action-Streifen wie "Lethal Weapon", "Beverly Hills Cop" und "Stirb langsam" integriert. Doch was 2002 bei Doug Liman noch revolutionär war, wird heute zu inflationär genutzt. Kritiker:innen reden von einem übermäßigen Gebrauch, der unnötig hyperaktive Szenen und ein verwirrtes Publikum hervorbringt.

Ob man die "Wackelkamera" nun mag oder nicht, eins kann kein Action-Fan leugnen: Die Filme der "Bourne"-Reihe waren maßgeblich verantwortlich für einen regelrechten Boom dieser Art, rasante Set-Pieces zu inszenieren. Danach beherrschten nur wenige Regisseur:innen bzw. deren Filmcrew die bewegliche Kameratechnik dermaßen gekonnt wie das Original.

Deshalb ist die Filmreihe mit Matt Damon in der Hauptrolle allein aus filmhistorischer Perspektive absolut sehenswert.


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