Hollywood wartet

Drehpause statt Blockbuster: Wieso steht Leonardo DiCaprio aktuell nicht vor der Kamera?

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von teleschau
Leonardo DiCaprio in Cannes

Ist Leonardo DiCaprio kein Versprechen mehr für einen Kinoerfolg?

Bild: picture alliance / Rocco Spaziani


Normalerweise gilt in Hollywood: Wenn Leonardo DiCaprio etwas will, dann wird's gemacht. Jetzt aber muss der Oscar-Preisträger erleben, dass es um sein neuestes Projekt gehörige Verwirrung gibt. Wird der Superstar in Hollywood ausgebremst?

Filmfans schnalzten zufrieden mit der Zunge, als Anfang des letzten Jahres bekannt wurde, dass Regisseur Paul Thomas Anderson (54) und Leonardo DiCaprio (50) gemeinsame Sache machen würden. Anderson wurde für seine Filme (unter anderem "Boogie Nights", "Magnolia", "There Will Be Blood") bislang elfmal für den Oscar nominiert. DiCaprio sammelte drei Golden Globes ein sowie sechs Oscar-Nominierungen, bevor er 2016 endlich mit dem Oscar für "The Revenant - Der Rückkehrer" quasi in den Hollywood-Adelsstand erhoben wurde.
Ein gemeinsamer Film der beiden - das müsste ja ein Leckerbissen werden, so die Erwartung. Abgedreht ist der Film, unter dem Arbeitstitel "The Battle of Baktan Cross", längst. Jetzt aber gibt es ein ziemliches Chaos darum, wann das potenzielle Meisterwerk in die Kinos kommt.

Ist Leonardo DiCaprio der Garant für einen Kassenerfolg?

Bislang war der Filmstart für den 8. August 2025 geplant. Nicht nur die Fan-Erwartungen sind hoch, sondern auch die des finanzierenden Studios Warner Bros. Denn mit geschätzten 150 Millionen Dollar ist das Budget für den Film höher als bei jedem früheren Anderson-Film.
Kritiker hoben schon mahnend den Zeigefinger und verwiesen darauf, dass der an den Kinokassen erfolgreichste Anderson-Streifen ("There Will Be Blood", 2007) "nur" knapp 80 Millionen einspielte. Von Warner-Seite sickerte durch, dass man sich von der Strahlkraft von Leonardo DiCaprio und Co-Star Sean Penn (65) einiges erhoffe und das üppige Budget deshalb "gerechtfertigt" sei.
Trotzdem ist der Druck hoch. Das Branchen-Magazin "Variety" rechnete vor, dass der Film 300 Millionen Dollar einspielen müsse, um überhaupt in die Gewinnzone zu kommen. Deshalb könnten jetzt doch einige Leute bei der Filmfirma nervös geworden sein.


Leonardo DiCaprio in seiner Paraderolle


Bald wird Leonardo DiCaprio US-Präsident

Der angesehene Brancheninsider Matt Belloni jedenfalls berichtete zuletzt zweimal in seinem Podcast und seinem Newsletter, dass der mit Spannung erwartete Film wohl verschoben würde - und zwar im schlechtesten Fall um fast ein Jahr.

Während Warner Bros. zuletzt offiziell noch dementierte, wird in Insiderkreisen gemunkelt, der bislang geplante Starttermin im August könne ungünstig gewählt sein, da eine Premiere beim Filmfestival in Cannes mit anschließendem Kinostart im Juni oder Juli potenziell für mehr Aufmerksamkeit bei Kritrikern und Fans sorgen könnte.
Problem: Das imageträchtige Filmfest findet 2025 bereits Mitte Mai statt, beinahe zu früh, um die Nachproduktion rechtzeitig abzuschließen und die PR-Maschinerie anzuschmeißen. Wenn man Cannes anstrebt, dann dürfte das frühestens 2026 zu bewerkstelligen sein, meinen Insider.
Das würde bedeuten, dass Leonardo DiCaprio 2025 wohl mit keinem neuen Film in die Kinos käme. Denn seine anderen Projekte werden gerade erst gedreht ("Howl") oder befinden sich erst in der Vorproduktion, wie unter anderen "Roosevelt", in dem der Superstar unter der Regie von Martin Scorsese (82) den 32. Präsidenten der Vereinigten Staaten (1882-1945) darstellen wird.