"Ein Albtraum": Katharina Böhm spricht über schmerzhaften Verlust

Es war am 6. März 1994 und es geschah aus heiterem Himmel. Katharinas Mutter, die polnischstämmige Schauspielerin Barbara Lass, starb völlig überraschend an einer Hirnblutung. Sie wurde nur 54 Jahre alt. Der tragische Verlust warf Katharina aus der Bahn. Sie war 30 Jahre alt und wurde nach dem Erfolg der Serie "Das Erbe der Guldenburgs" als Shooting-Star der Schauspielszene gefeiert.

Nach dem Tod ihrer Mutter war Böhm am Boden zerstört, wie sie jetzt im Interview mit der Zeitschrift "Frau im Spiegel" schilderte:

Enge Beziehung zur Mutter

Der Verlust habe ihr Leben auf den Kopf gestellt. Vor allem, weil sie eine ganz besonders tiefe Beziehung zu ihrer Mutter hatte. Was auch damit zu tun hatte, dass die Vaterrolle eher diffus war. Katharina ist das fünfte von insgesamt sieben Kindern des österreichischen Schauspielers Karlheinz Böhm (1928-2014). Der wurde durch die Rolle als Kaiser Franz Joseph in der "Sissi"-Trilogie mit Romy Schneider in den 1950er-Jahren zur Kino-Legende.

Barbara Lass war Böhms dritte Ehefrau. Sie heirateten 1963 und ließen sich 1980 scheiden, als Tochter Katharina gerade 15 war. Böhm heiratete 1991 noch ein letztes Mal und bekam mit Alma Böhm zwei weitere Kinder. Katharinas Mutter Barbara, übrigens von 1959 bis 1962 die erste Ehefrau des Regisseurs Roman Polanski, verliebte sich in den polnischen Jazzmusiker Leszek Żądło und war bis zu ihrem Tod mit ihm verheiratet.

Katharina wuchs also mit zwei Vätern auf. Das war nicht immer leicht. Und die Bindung zur Mutter deshalb umso enger. Obwohl auch diese Beziehung nicht frei von Störungen war. In einem Interview mit "Die Welt" erinnerte sich Katharina: "Ich hab schon ganz deutlich gemerkt, dass meine Eltern anders sind als die der anderen. Wenn meine Mutter in einer durchsichtigen Indien-Bluse in meiner Schule einlief, wollte ich am liebsten im Erdboden versinken", erinnerte sie sich.

Katharina Böhm wurde wegen ihres berühmten Vaters gehänselt

Vor allem in der Schule musste sie sich immer wieder Hänseleien gefallen lassen. Trotzdem trat sie die Fußstapfen ihres Vaters: Schon als Zwölfjährige stand die Österreicherin erstmals vor der Filmkamera, als Klara in der Schweizer TV-Serie "Heidi". Später machte sie eine Schauspielausbildung in Wien und arbeitete neben ersten Fernseh- und Kinorollen bis 1992 vorwiegend auf der Theaterbühne.

Ab 1995 war sie dann in jedem Jahr in bis zu fünf TV- oder Filmprojekten zu sehen. Sie spielte nicht nur Episodenrollen in "Tatort", "Wolffs Revier" oder "Das Traumschiff", sondern auch Serienrollen in "Die Unzertrennlichen" und "Commissario Montalbano" sowie Hauptrollen in Filmen wie "Schuld und Rache", "Ein Dorf schweigt" oder "Das 100 Millionen Dollar Date".

"Fesseln": Thriller mit Katharina Böhm auf Joyn

2012 übernahm Böhm die Rolle der Vera Lanz in "Die Chefin". Seitdem war sie als Leiterin der Münchner Mordkommission 96-mal im Einsatz. Die 15. Staffel endete Mitte Februar. Aber es gibt gute Nachrichten für die Fans der ZDF-Serie: Staffel 16 ist beschlossene Sache, die Dreharbeiten laufen.

Zuletzt war Katharina Böhm im ZDF-Drama "Das gläserne Kind" zu sehen. Auf Joyn gibt es aber noch ein Highlight mit der Schauspielerin. In dem Thriller "Fesseln" (1995) spielt sie eine Frau, die unter der krankhaften Eifersucht ihres Ehemannes ("Das Boot"-Star Jürgen Prochnow) leidet. Als sie nach einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen ist, ist sie seinen Launen und seiner krankhaften Vorstellung von einer guten Ehe hilflos ausgeliefert.

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