Die Hintergründe zum Siegerlied

ESC-Duo Abor & Tynna: Was sich hinter ihrem Song "Baller" wirklich versteckt

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Tynna und Abor beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest: Hinter ihrem fetzigen Siegersong "Baller" steckt eine wahre Trennungsgeschichte.

Bild: RTL / Raab Entertainment / Willi Weber


Sie "ballerten" sich beim deutschen Vorentscheid in die Herzen der Zuschauer:innen: Das Duo Abor & Tynna vertritt Deutschland beim Eurovision Song Contest. Was viele nicht wissen: Hinter der fetzigen Uptempo-Nummer steckt ein trauriges Beziehungs-Aus.

Das Wiener Geschwister-Paar schrieb den Song im letzten Herbst. Im Sommer hatte Sängerin Tynna (bürgerlicher Name Tünde Bornemisza) die Trennung von ihrem Freund verarbeiten müssen. Im Interview mit "Bild" verrät sie: "Ich war sechs Jahre mit meinem Ex zusammen, da haut so eine Trennung natürlich rein. Ich hatte noch nie eine längere Beziehung."

Zunächst versuchte sie mit ihrem Bruder Attila, genannt Abor, das Liebes-Aus in einigen traurigen Songs zu bewältigen. Doch irgendwann war Schluss mit Herzschmerz - "Baller" musste her! "Da geht's ein bisschen um diese Gefühle, die man hat, nachdem man schon fünf Balladen geschrieben hat, wie traurig man ist nach einer Trennung. Und dann reicht's auch mal", erklärt Tynna, die übrigens wieder glücklich verliebt ist.

Tynna wollte musikalisch ihr Selbstbewusstsein aufbauen

Der Sängerin war wichtig, in "Baller" das "Gefühl von Befreiung" zu transportieren. "Ich dachte dabei an Schüsse in die Luft und crazy gehen - da hatte ich schon diesen englischen Satz 'shoot for the stars' (zu Deutsch: 'nach den Sternen greifen') im Kopf."

Auf ihrem Instagram-Account erklärt Tynna, dass sie den englischen Text bewusst wörtlich genommen habe. So sei für sie das Bild entstanden, Löcher in die Nacht zu "ballern" - und so nach der schmerzhaften Trennung endlich wieder nach den Sternen zu greifen. Herausgekommen ist ein Song, der auf jeden Fall Ohrwurm-Charakter besitzt - sowie ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. So meint Abor: "'Baller' war der einzige Song im Vorentscheid, der in dieser Version auch in einem Club gespielt werden könnte."

Dabei wäre es beinahe gar nicht dazu gekommen, dass die beiden mit diesem Lied an den Start gehen. In einem Interview mit dem Portal "bleistiftrocker.de" erklärten sie kürzlich: "Die Entscheidung war ein heiß diskutiertes Thema." Jeder im Team hätte eine andere Meinung gehabt.

Die Entscheidung für "Baller" fiel erst spät

Das Duo hatte sogar innerhalb von vier Tagen einen eigenen ESC-Song geschrieben. In der Auswahl standen außerdem drei andere Titel ihres kürzlich erschienenen Albums "Bittersüß", nämlich "Babylon" und "Guess What I Like". Abor verrät, dass innerhalb ihrer Fanbase der Song "Winnetou" ein heißer Favorit gewesen sei. Auf dem Album würde ihre Fans sie noch mal neu kennenlernen, meint Tynna. Es seien viele persönliche Erfahrungen eingeflossen. Und ein persönlicher Stil der beiden: "Wir versuchen, viel zu experimentieren, was Neues zu entdecken. Aus verschiedenen Genres etwas Neues zu entwickeln."

Das Duo entschied sich dann, den Song "Baller" auf TikTok zu teasern. Und war verblüfft, dass sich daraufhin Stefan Raab bei ihnen meldete. "Er folgt uns auf den sozialen Medien und fand das Snippet sehr überzeugend", so Tynna. Raab hatte den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest geleitet.

Ob das Duo beim ESC-Finale am 17. Mai (live auf Das Erste im Stream auf Joyn) erneut Abors Cello zertrümmern wird, so wie beim deutschen Vorentscheid, ist noch nicht raus. Die Idee dazu sei von Raab gekommen, so Tynna: Zu "Bild" sagt sie: "Ich war erst skeptisch, weil ich dachte, dass das nicht zu uns und zum Song passt. Aber es war dann doch ganz geil."

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