37 Länder sind dabei
ESC 2025 Voting erklärt: So kannst du abgestimmt
Aktualisiert:
von teleschau2024 verzauberte und überzeugte Nemo aus der Schweiz Jurys und Fans des ESC.
Bild: 2024 Getty Images/Martin Sylvest Andersen
"And our twelve Points go to ...". Die Punktevergabe und die Enthüllung, an wen die Top-Wertung von zwölf Punkten geht - ist beim "Eurovision Song Contest" traditionell die spannendste Phase. Aber wie funktionieren beim ESC eigentlich das Voting und die Abstimmung? Wir erklären es dir.
Wenn am 17. Mai der letzte der 26 Finalisten des "Eurovision Song Contest" seinen Beitrag beendet hat, beginnt wie in jedem Jahr die eigentliche heiße Phase. Dann läuft das Publikums-Voting auf Hochtouren. Während Fans daheim oder bei ESC-Partys ihre eigenen Wertungen abgeben, wird fieberhaft auf das Ergebnis gewartet.
Die Jurys in den Teilnehmerländern haben eigentlich einen entspannten Job: Denn sie haben ihre Wertungen bereits nach der zweiten Generalprobe abgegeben. Das heißt: An der Jury-Wertung ändert sich durch die Live-Auftritte im ESC-Finale gar nichts mehr. Da geht es nur noch darum, dass ein Sprecher das Jury-Ergebnis verkündet.
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Wer darf beim ESC abstimmen?
Beim ESC dürfen die Bürger aller Länder abstimmen, die an der Musikveranstaltung teilnehmen. Jedes Land vergibt 116 Punkte. In diesem Jahr sind es 37 Länder: 31 Halbfinalisten, die fürs Finale gesetzten "Big Five" (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien) sowie das ausrichtende Land des Titelverteidigers (Schweiz).
Jeweils die Hälfte der Punkte werden gemäß einer Jury-Wertung sowie nach dem Ergebnis eines Televotings vergeben. Beide Punktevergaben folgen dem gleichen Modell. Für den Bestplatzierten gibt es 12 Punkte, für den Zweiten 10. Ab Platz drei erfolgt die Bewertung ab 8 Punkten in Einerschritten. Das heißt, der Zehntplatzierte erhält noch einen Punkt - alle anderen gehen leer aus.
Das Wertungsmodell hat sich über die Jahre stark verändert. Im Gründungsjahr 1956 entsandte jedes Land zwei Jurymitglieder. Die bewerteten jedes Lied - auch die Lieder des eigenen Landes - unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Über den Vergabemodus der Punkte ist nichts bekannt. Wie die Punkte der damaligen Siegerin Lys Assia (Schweiz) zustande kamen, weiß niemand mehr.
Das heute so spannende "Zwölf Punkte"-Modell wurde erst 1975 eingeführt. Dass nicht nur Jury-Mitglieder abstimmten, sondern auch das Publikum per Televoting Einfluss bekam, war erst ab 1998 der Fall. Damals wurden die Jurys durch das Voting abgeschafft, aber sie kehrten zurück. Zwischen 2009 und 2015 gab es pro Land zwar nur maximal 12 Punkte, aber die wurden zur Hälfte aus den Stimmen der Landesjury und jenen der Zuschauer ermittelt.
758 Punkte: Keiner war beim ESC je besser als Salvador Sobral
Erst 2016 wurde das jetzige System eingeführt, in dem Jury und Voting unabhängig nebeneinander stehen - und so letztlich zur Verdopplung der Gesamtpunktzahl führten. So siegte Lena Meyer-Landrut 2010 für Deutschland in Oslo mit einer Punktzahl von 246. Nemo holt sich 2024 in Malmö mit 591 Punkten den Sieg, die Jurys vergaben 365, die Zuschauer 226. Den größten bisher erzielten Punkteschatz fuhr der Sieger von 2017 ein, der Portugiese Salvador Sobral. Er gewann den 62. ESC in Kiew mit 758 Punkten. Das zweitbeste Ergebnis schaffte die ukrainische Band, die 2022 in Turin mit 631 Punkten gewann.
Darf man für das eigene Land abstimmen?
Ganz wichtig: Für den Beitrag des eigenen Landes dürfen weder Jury noch Zuschauer:innen abstimmen. Was das Zuschauer-Voting angeht, gibt es allerdings eine Ausnahme: Wenn man sich im Ausland aufhält, ist die Abstimmung für das eigene Heimatland möglich. Das führte vor allem 1998, im ersten Jahr des Televotings, zum "ESC-Tourismus". So reisten viele Fans des deutschen Interpreten Guildo Horn in die deutschen Nachbarländer, um dort eine höhere Punktzahl zu generieren. Klappte ganz gut: Guldio wurde Siebter.
Wie lange läuft das Voting?
Zuschauer:innen können bereits abstimmen, sobald der erste Kandidat oder die erste Kandidatin auftritt. Nachdem der oder die Letzte gesungen hat, ist das Voting-Zeitfenster noch für rund 15 Minuten offen. Während auf der Bühne ein Showprogramm stattfindet, der sogenannte "interval act", kann noch abgestimmt werden.
Ausführlich vorgetragen wird dann nur das Ergebnis der Jury-Stimmen. Da gibt es die legendären Telefon-Schaltungen in die einzelnen Länder, von wo aus sich gut gelaunte und oft schräg gekleidete Repräsentant:innen verkünden, wer die zwölf Punkte bekommen hat. Früher wurden noch ausführlich die Punkte von 1 bis 12 bekannt gegeben. Das wurde aber immer weiter reduziert, vor allem seit 2004 die Teilnehmerzahl enorm anstieg. 2003 in Riga waren es noch 26 Länder, 2004 in Istanbul dann 36, weshalb es dort auch erstmals ein Halbfinale gab.
Mittlerweile ist die Punktvergabe so reduziert, dass bei den Live-Schaltungen nur noch die Höchstpunktzahl der Jurys genannt wird, die anderen Punkte erscheinen schon zu Beginn der Live-Schalte auf dem Tableau. Die Ergebnisse des Televotings der Fans wiederum werden nur von den Moderator:innen der Finalshow verkündet und gemäß der Reihenfolge nach dem Jury-Votum aufaddiert.
Deutsche Fans können auch im ESC Halbfinale abstimmen
In den beiden Halbfinal-Shows spielen die Jurys seit 2023 keine Rolle mehr. Auch dieses Jahr fällt die Entscheidung über die Qualifikation für das Finale in der St. Jakobshalle in Basel ausschließlich per Televoting des Publikums. Dabei werden die Leitungen freigeschaltet, sobald der letzte Starter aufgetreten ist. Um Beeinflussungen für das Finale zu vermeiden, werden nach den Halbfinals lediglich die insgesamt 20 Länder genannt, die sich fürs Finale qualifizierten, nicht aber ihre erhaltenen Punkte oder die Reihenfolge.
Obwohl Abor & Tynna für Deutschland für das Finale gesetzt sind, können sie im Halbfinale - außer Konkurrenz - auftreten. Deshalb dürfen deutsche Fans natürlich auch am Telefonvoting teilnehmen.
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