Extra 3: Dieses "One Piece"-Video über Olaf Scholz begeistert die Fans

Das Video dauert nur zwei Minuten und elf Sekunden, aber es ist ein kleines Meisterwerk und eine wahre Schatzkiste an mehr oder weniger versteckten Hinweisen und Anspielungen. Nicht nur auf die politische Situation der Sozialdemokraten. Es sind vor allem die Querverweise auf die Quelle des satirischen Wunderwerks.

Denn die "Extra 3"-Autoren haben als Grundlage für "Die Suche nach dem letzten echten Sozi!" das erste deutsche Opening der Anime-Serie "One Piece" hergenommen. In Wort und Bild orientieren sie sich an diesem Serien-Vorspann. Im Video werden ebenso Originalausschnitte aus der Opening-Sequenz der Anime-Serie verwendet, wie durch eigene Bilder, Zeichnungen und Collagen (etwa von dem künftigen Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz, Russlands Regierungschef Vladimir Putin und seinem SPD-Kumpel, Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder) ergänzt.

Das Beste: Im Titelsong "Die Legende" wird vom Chor statt "One Piece" nun "Sozis" gerufen. Im Ganzen ein großartiges politsatirisches Schmankerl - und eine augenzwinkernde Hommage an die Anime-Vorlage. Diese läuft von Montag bis Freitag auf ProSiebenMaxx, aktuell mit neuen Folgen aus dem "Egghead"-Arc der Serie. Auf Joyn kannst du diese Episoden sogar vor der TV-Aussstrahlung sehen.

Hommage für Anime-Klassiker: "One Piece" als Satire-Vorlage

"Reichtum, Macht und Ruhm. Der Mann, der sich das alles erkämpfte, war Gold Roger, der König der Piraten. Als er hingerichtet wurde, waren seine letzten Worte: 'Ihr wollt meinen Schatz? Den könnt ihr haben. Sucht ihn doch. Irgendwo habe ich den größten Schatz der Welt versteckt'". So beginnt der Titeltrack von "One Piece" im deutschen Original.

Die "Extra 3"-Autoren Fabian Horstfeld und Sebastian Stille machten in ihrem Persiflage-Video daraus: "Rente, Bauern- und Sozialpolitik. Der Mann, der dies alles versprach, war Olaf Scholz, König der Sozialpiraten. Als er die SPD-Ideale in der Ampel endgültig begrub, waren seine letzten Worte: Ihr wollt einen echten Sozialdemokraten? Irgendwo auf der Welt haben sich die letzten echten Sozialdemokraten versteckt."

In dem Tenor geht es weiter. Nach der gesprochenen Einleitung setzt im Original die Stimme vom deutschen Sänger Noel Prix ein, der eigentlich Jochen Seibert heißt und Ex-Gitarrist der Heavy-Kombo Eisbrecher ist. In der "Sozi"-Version singen Fabian Horstfeld und Sebastian Stille - und sie geben sich alle Mühe, Prix auch in der Tonalität nahezukommen.

"Die Legende" aus "One Piece" legendär umgedichtet

"Immer den Wolken hinterher, einer Legende auf der Spur" ("One Piece") wird zu "Willi Brandts Träumen hinterher, viele Prozent neben der Spur". Und während sich die Autoren an den Misserfolgen der Sozialdemokraten satirisch abarbeiten, gibt es für den "One Piece"-Fan jede Menge zu entdecken. Wie haben die "Extra 3"-Macher das Logo umgesetzt? Welche aktuellen inhaltlichen Entwicklungen (Stichwort: Königreich Lulusia) werden aufgegriffen und wie adaptiert und weitergesponnen?

Es lohnt sich, auf Easteregg-Suche zu gehen. Die YouTube-User äußern sich fast durchweg begeistert zu "Die Suche nach dem letzten echten Sozi!". "Wer auch immer das gemacht hat, Gehaltserhöhung bitte!", empfahl einer, "Das ist echt das Beste, was ich dieses Jahr gesehen habe", jubelte ein anderer. "Absolut geil. Das 'One Piece'-intro ist ja perfekt dafür. Ich komm aus dem Lachflash nicht mehr raus."

Lob von den Fans: "Viel Herzblut"

Viele freuten sich eben nicht über die stimmige Polit-Satire, sondern über die gelungene Verbindung mit und zu der Original-Vorlage. "Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, ein deutsches Anime-Intro als Basis zu benutzen, danke!", lautete ein Kommentar. "Das hat jemand mit viel Herzblut gemacht! Sehr gerne mehr davon."

Bei "Extra 3" sind die "Extra 3-Songs" gute Tradition. Immer wieder werden bekannte Pop- oder Rockklassiker auf aktuelle politische oder gesellschaftliche Ereignisse umgedichtet. So wurde "Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt" ("Brutto Sozialprodukt", Geier Sturzflug) zu "Dann werden wieder viele Hände zerfetzt" als Kritik zum gefährlichen Böller-Irrsinn an Silvester oder "Völlig losgelöst" ("Major Tom", Peter Schilling) zu "Völlig ausgenutzt", um die Unsitte von Arbeitgebern anzuprangern, Praktikanten oft ohne Vergütung malochen zu lassen.