Mehr Action, weniger Charme?

"Harry Potter und der Stein der Weisen" von Steven Spielberg: So hätte der Film fast ausgesehen

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von Annalena Graudenz

Wie hätten die berühmten Filme wohl unter der Regie des Amerikaners ausgesehen?

Bild: IMAGO / Ronald Grant; picture alliance / dpa | Ian Langsdon


Die Welt von "Harry Potter" ist einzigartig, magisch und genauso, wie sie sein muss. Doch fast wäre ein ganz anderes Filmerlebnis aus "Harry Potter und der Stein der Weisen" geworden - wenn Steven Spielberg den Job als Regisseur nicht abgelehnt hätte.

Man kann es sich heute kaum vorstellen, aber tatsächlich war im Jahr 2000 US-Regisseur Steven Spielberg im Gespräch für den ersten der acht "Harry Potter"-Filme. Er lehnte jedoch ab. Was wäre bloß aus unserer liebsten Zaubererwelt geworden, wenn die für Action und gewaltige Science-Fiction-Epen bekannte Regie-Legende die Rolle übernommen hätte? Ein Blick in eine magische Alternativwelt.


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Ein ikonischer, aber vielleicht weniger britischer "Harry Potter"

Steven Spielberg, bekannt für Filme wie "Der weiße Hai", "Jurassic Park" oder "Catch Me If You Can", hätte tatsächlich den ersten Teil der "Harry Potter"-Saga drehen und damit deren 'Look-and-Feel' festlegen können. Hätte er das Angebot angenommen, hätte die Geschichte von J.K. Rowling vermutlich einen ganz anderen, sehr viel amerikanischeren Ton bekommen. Anstatt auf rein britische Darsteller:innen wie Daniel Radcliffe als Harry Potter oder Maggie Smith als Minerva McGonagall zu setzen, wäre der Cast vielleicht auch mit US-Schauspieler:innen gemischt worden - vielleicht hätte sogar Hogwarts weniger wie ein britisches Internat, sondern eher wie ein amerikanisches College gewirkt.


Mehr Spezialeffekte, mehr Action, weniger Charme?

Alle, die schon einmal einen Film von Spielberg gesehen haben, wissen, dass er ein Meister des spektakulären Blockbuster-Kinos ist. Und so wäre "Der Stein der Weisen" vermutlich um einiges rasanter, actiongeladener und visuell noch beeindruckender geworden. Szenen wie das Schachspiel am Ende oder das Quidditch-Match hätten garantiert mit bombastischen Spezialeffekten brilliert - doch vielleicht hätte genau das dem Film seine Magie genommen. Und immerhin ist die Kino-Fassung ab sechs Jahren freigegeben - unter Spielberg wäre das Mindestalter mit Sicherheit hochgesetzt worden.

Besuch der Muppets

Ein weiteres, kurioses Detail aus der frühen Planungsphase: Es soll Überlegungen gegeben haben, jemanden von den "Muppets" ans Set zu holen. Er wäre für die Spezialeffekte verantwortlich gewesen, so zum Beispiel für magische Kreaturen wie etwa das verwundete Einhorn im 'Verbotenen Wald'. Wer weiß, ob die Kreatur unter seiner Leitung etwas Puppenhaftes gehabt hätte - eine schwer vorstellbare Alternative zu den digitalen Effekten, die schließlich genutzt wurden.

Darum lehnte Spielberg ab

Wer heute auf den Wahnsinns-Erfolg der Film-Reihe schaut, fragt sich natürlich: Wie konnte Steven Spielberg ablehnen? Seine Absage hatte nichts mit einer Abneigung gegen die Geschichte zu tun, sondern war vielmehr privater Natur. Der siebenfache Vater konnte sich nicht vorstellen, monatelang in Großbritannien zu drehen, während seine Familie in den USA blieb. Daher bereut er seine Entscheidung auch bis heute nicht. Letztendlich übernahm Chris Columbus den Posten. Auch er ist Amerikaner, doch eher für seine familienfreundlichen Filme wie den zeitlosen Weihnachts-Klassiker "Kevin – Allein zu Haus" bekannt.

Hätte es mit Spielberg funktioniert?

Am Ende war die Entscheidung, Columbus statt Spielberg zu verpflichten, vermutlich genau das, was die Reihe gebraucht hat, um Millionen von Menschen in den Zauber der Geschichte zu ziehen. "Harry Potter" ist nicht nur ein Kinohit geworden, sondern ein modernes Märchen, das bis heute Fans auf der ganzen Welt verzaubert.

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