Harte Schicksals-Schläge für "Hinter Gittern"-Darstellerin

Katy Karrenbauer: Deshalb kann sie nicht in Rente gehen

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von teleschau

Katy Karrenbauer ist Optimistin - außer, wenn sie an ihre Rente denkt.

Bild: 2024 Getty Images/Gerald Matzka


Katy Karrenbauer ist 62 Jahre alt. Da denken manche schon über Rente und Ruhestand nach. Doch für sie ist das keine Option. Stand jetzt, sagte sie nun, würde ihre Rente nicht zum Leben reichen.

"Müsste ich jetzt in Rente gehen, könnte ich davon nicht leben", sagte Katy Karrenbauer, vor drei Jahren Sechste bei "Promi Big Brother", im Interview mit "T-Online". "Mich wird es hart treffen, wenn nicht noch ein kleines Wunder geschieht und ich viel ansparen könnte oder aber noch mal für längere Zeit in eine Serie einsteigen darf."

Der Grund für die nicht so rosige Situation? "Ich habe einfach zu spät angefangen, darüber nachzudenken", gab Katy Karrenbauer zu. Rente, das schien, wie bei vielen, noch ganz weit weg, als es damals noch richtig gut für die Schauspielerin lief. Mit der Rolle der "Walter" hatte sie in der Serie "Hinter Gittern" Kultstatus und ein gutes Einkommen erlangt.

Dann aber schlug das Schicksal zu - und das gleich mehrfach.


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"Hinter Gittern" machte Katy Karrenbauer zum Kult-Star

Katy Karrenbauer machte noch während der Schule eine Gesangsausbildung zur Mezzosopranistin, schwenkte dann aber auf Schauspiel um. Mit 23 debütierte sie am Theater, aber das TV-Business entdeckte sie erst neun Jahre später. Nach ersten kleinen Rollen wurde sie 1997 für die Serie "Hinter Gittern - Der Frauenknast" als taffe Gefängnisinsassin Christine Walter gecastet - und wurde über Nacht zum Star. Zehn Jahre lang spielte sie die Rolle in insgesamt 16 Staffeln.

Sie war gut im Geschäft, kam auf knapp 30 Kino- und Fernsehfilme ("7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug", "Cloud Atlas", "Hai-Alarm auf Mallorca", "Crazy Race"). Und sie verdiente gut. Leider legte sie sich da nicht nur zu wenig zurück, sondern traf auch falsche Entscheidungen.

Zwar zahlte sie durchaus in die Rentenversicherung ein. Aber: "Gerade wir Schauspieler sind damals nicht daran erinnert worden, dass es zum Beispiel die Bühnengenossenschaft gibt, in die man auch freiwillig einzahlen kann, wenn man nicht auf der Bühne steht." Und diese Zeiten der dienstlichen Pausen wurden größer.


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Privatinsolvenz nach einer Fehlinvestition

Vieles vom Ersparten investierte Karrenbauer Ende der 2000er-Jahre in die damals weltweit größte Traglufthalle im Hamburger Hafen. Das Projekt scheiterte und die Schauspielerin musste Privatinsolvenz anmelden. Dank der Gage für das Dschungelcamp, bei dem sie 2011 mitmachte und Platz 2 belegte, wurde sie wieder schuldenfrei.

Dann erkrankte ihr Vater (92) an Demenz. Obwohl sie fast 50 Jahre keinen Kontakt zu ihm gehabt hatte, übernahm sie mit ihrer Schwester Betreuung und Pflege - und geriet abermals in finanzielle Not. Die beiden Schwestern mussten sogar das Haus des Vaters verkaufen, um für die hohen Betreuungskosten im Heim aufkommen zu können. Seit sechs Jahren ist ihr Vater in der Altersresidenz und schon vor zwei Jahren funkte Karrenbauer S.O.S., dass das Geld zur Neige gehe.

Ein Mini-Schlaganfall bremste Katy aus

Das alles zerrte nicht nur an den Nerven, sondern hatte auch körperliche Folgen. Im vergangenen Jahr erlitt Karrenbauer im Frühsommer einen "Mini-Schlaganfall". Den "Warnschuss" nahm sie ernst, gab das Rauchen auf, stellte ihr Leben um.

Mittlerweile ist sie wieder fit, arbeitet am Theater. "Ich bin ein Arbeitstier und arbeite gern", sagte sie "T-Online", "aber die Arbeit muss eben auch da sein". Ihren Optimismus wolle sie sich nicht nehmen lassen: "Wenn ich gesund bleibe, kann ich als Schauspielerin ja noch einige Jahre meinen Beruf beleben und wenn Produktionen und Produzenten noch lange Lust auf mich und mein Spiel haben, dann freue ich mich weiterhin auf jede Herausforderung."

Bis Ende April spielt sie in Berlin unter anderem mit Schauspieler Jan Sosniok in der Sherlock-Holmes-Parodie "Sherlock Holmes: Der Fall Moriarty" auf der Theaterbühne. Danach wolle sie am zweiten Teil ihrer Autobiografie "Das Leben ist kein Fischfurz Vol. 1" arbeiten. Daneben hoffe sie, dass sich "einige schöne Anfragen" in diesem Jahr noch realisieren ließen. Damit es dann auch mit der Rente besser klappt.

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