Samstags-Krimi

"Mordlichter - Tod auf den Färöer Inseln" heute: Lohnt sich der Krimi mit Odine Johne?

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von teleschau - Susanne Bald
Johanna (Odine Johne) wird auf ihrer Heimatinsel auf der Inselgruppe der Färöer in einen Mordfall hineingezogen.

Johanna (Odine Johne) wird auf ihrer Heimatinsel in einen Mordfall hineingezogen.

Bild: ARD Degeto Film/Amalia Film GmbH/Aidan Monaghan


Die Färöer Inseln sind eine eher seltene Filmkulisse. Selbst skandinavische Krimis spielen eher in Schweden, Norwegen oder Dänemark. Doch nun bringt Das Erste mit "Mordlichter - Tod auf den Färöer Inseln" (Samstag, 29. März, 20:15 Uhr) ein spannendes und stimmungsvolles Krimidrama in diese raue Landschaft im Atlantik.


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Eine Journalistin wird in einen Mordfall verwickelt

Und die atemberaubende Natur der Färöer Inseln spielt eine entscheidende Rolle in diesem ungewöhnlichen ARD-Krimi. Die wilde Atlantikküste, die grünen Hügel und die isolierte Lage verstärken die düstere Stimmung der Handlung. In der Geschichte der Drehbuchautoren Christiane Dienger und Martin Sommer kehrt eine junge Journalistin namens Johanna (gespielt von Odine Johne) nach Jahren auf ihre Heimatinsel zurück. Dort wird sie in einen Mordfall verwickelt, der sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Waljagd als zentrales Thema in "Mordlichter - Tod auf den Färöer Inseln"

Schon kurz nach ihrer Ankunft wird Johanna auf den Färöern mit einer Protestgruppe konfrontiert. Die internationalen Tierschützer demonstrieren gegen die traditionelle Grindwaljagd auf den Färöer Inseln. Diese umstrittene Praxis ist fast nur noch hier erlaubt, wenn auch unter strengen Auflagen. Johannas Vater kam einst unter ungeklärten Umständen dabei ums Leben.

Dann findet Johanna beim Erkunden der Insel einen der Aktivisten ermordet auf. In seinem Rücken steckt eine Waffe, mit der man Wale tötet. Alles deutet darauf hin, dass der Mord mit illegalen Machenschaften der Walfänger zusammenhängt. Doch wer ist der Täter?

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"Mordlichter": Ermittlungen zwischen Tradition und Aktivismus

Der Polizist Bjørn (Jan Krauter), Johannas Jugendfreund, übernimmt die Ermittlungen. Je tiefer die Journalistin, unter anderem mit dem Skipper Harms (Henning Baum), in die Geschehnisse eintaucht, desto mehr muss sie erkennen, dass die Bewohner ihrer Heimatinsel dunkle Geheimnisse bewahren - auch in Bezug auf Johannas eigene Familie. Obwohl sie weiß, dass es sie in Lebensgefahr bringen könnte, bohrt sie tiefer.

Hauptdarstellerin Odine Johne versteht, was in Johanna vorgeht: "Als ihr klar wird, dass sie ihr Leben lang belogen wurde, will sie unbedingt Antworten finden und die Wahrheit endlich ans Licht bringen. Das kann ich nachempfinden", sagt sie gegenüber der "teleschau".

"Mordlichter" thematisiert moralische Fragen ohne einfache Antworten

Regisseurin Ute Wieland verzichtet darauf, die Walfang-Tradition einseitig zu verurteilen. Vielmehr stellt sie eine grundsätzliche Frage in den Raum: "Haben wir das Recht, andere Nationen zu belehren, während es im eigenen Land genug Schlachthäuser, Massentierhaltung und Doppelmoral gibt?" Diese differenzierte Perspektive macht "Mordlichter - Tod auf den Färöer Inseln" zu mehr als nur einem Krimi.

Ein visuelles Erlebnis mit kleinen Schwächen

Neben der spannenden Story überzeugt der Film vor allem visuell. Die Kameraarbeit von Eeva Fleig fängt die beeindruckende Natur der Färöer Inseln in "Mordlichter - Tod auf den Färöer Inseln" grandios ein. Zudem regt der Film zum Nachdenken an.

Ein kleiner Kritikpunkt bleibt: Der Versuch, deutsche Schauspieler als einheimische Färöer zu etablieren, wirkt an einigen Stellen etwas holprig.

Lohnt sich das Einschalten bei "Mordlichter - Tod auf den Färöer Inseln"?

"Mordlichter - Tod auf den Färöer Inseln" bietet insgesamt eine durchaus fesselnde Geschichte vor einzigartiger Kulisse. Wer atmosphärische Krimis mit sozialkritischem Unterton mag, ist hier genau richtig! Ob es eine Fortsetzung geben wird, bleibt abzuwarten.