Wie bitte?
"Steirermord" heute in der ARD: So verstehst du die Österreicher im Landkrimi garantiert
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von teleschauIn den "Steirer Landkrimis" fällt logischerweise auch mal ein österreichischer Ausdruck. Grund genug, mangelndes Sprachwissen etwas aufzufrischen!
Bild: ARD Degeto Film/Allegro Film/Toni Muhr | extracoin - stock.adobe.com
Mit "Steirergift" und "Steirermord" gibt's zwei neue ORF-"Landkrimis" im Ersten. Zum Verständnis ein kleiner Exkurs zu den wichtigsten österreichischen Krimi-Vokabeln.
Krimis aus Österreich sind bei den Deutschen "ur beliebt". Der sarkastische, teils makabre Humor sowie skurrile Charaktere und der typische Schmäh der geographischen Nachbarn sind eine "leiwande" (zu Deutsch: "hervorragende") Sach'. So richtig leiwand aber wird es erst, wenn man in besagten Krimis auch alles versteht. Wenn der "Kieberer" nach der Einvernahme jemanden im "Häfen eikastelt", was ist dann passiert? Damit beim neuen ORF-"Landkrimi" aus der Steiermark, "Steiermord" (Donnerstag, 13. Februar, 20:15 Uhr, Das Erste), und anderen Krimis aus Österreich in Zukunft keine Verständigungsschwierigkeiten mehr aufkommen, gibt es hier eine kleine Lektion in Sachen "Austriazismen".
"Kieberer", "Koberer" und "Puffn"
Der erwähnte "Kieberer" ist nichts anderes als ein Polizist, wenn auch leicht abwertend, etwa so wie der deutsche "Bulle". Und nicht zu verwechseln mit dem "Koberer", der auch häufiger im Österreich-Krimi vorkommt. Es handelt sich dabei um den Wirt eines anrüchigen Lokals. Die "Einvernahme", zu der Chefinspektor Sascha Bergmann (Hary Prinz) und Anni Sulmtaler (Anna Unterberger) im neuen Steirerkrimi auch diesmal so einige Verdächtige laden, ist das Verhör. Oft lässt sich ein Verdächtiger aber nicht so leicht einvernehmen, dann muss der "Kieberer" gegebenenfalls auch mal zur Schusswaffe greifen, um ihn zu überzeugen. Nur dass er zur Pistole "Puffn" sagt.
Wenn der "Filutierer" andere "einedraht"
Häufig klicken im ORF-Krimi auch die "Ochter" (= Achter), die Handschellen. Dann wird der Gauner, unter anderem "Falott" genannt, im "Häfen eikastelt", also dem Gefängnis eingesperrt. Was den bösen Buben zum "Häfenbruader" macht. Da kann er schon mal keine weiteren "Spompanadeln" begehen - Dummheiten nämlich.
Natürlich gibt es für Menschen, die nicht dem österreichischen Gesetz folgen wollen, eine ganze Reihe von Begriffen außer "Falott". Der "Pü(l)cher" etwa ist ein Gauner. Ein "Filutierer" ein Betrüger, der andere "einedrahn" will - übers Ohr hauen. Und was mag wohl ein "Taschlziager" sein? Genau: ein Taschendieb.
"A scheene Leich"
Der ein oder andere dürfte schon einmal den Ausdruck "a scheene Leich" gehört haben. Nein, damit ist nicht etwa ein attraktiver Toter gemeint. So makaber ist dann nicht einmal der Österreicher (obwohl?). Als "Leich" bezeichnet man eine Trauerfeier, eine "scheene Leich" ist demnach würdig, gut besucht und geht mit einem ordentlichen Umtrunk einher. Nach dem geht so mancher womöglich "illuminiert" nach Hause. Nein, nicht etwa geistig erleuchtet, sondern schlichtweg betrunken.
Aber was sagt man denn nun zur Leiche im Österreich-Krimi? "Hinicher" zum Beispiel - "hinich" heißt kaputt, entsprechend wird "Hinicher" auch gerne mal als Schimpfwort verwendet.
Auf die österreichische Methode um die Ecke bringen
Natürlich gibt es auch in den beiden neuen Krimis "Steirergift" und "Steirermord" (Donnerstag, 13. Februar, 20.15 Uhr, ARD) mindestens einen "Hinicherfund", denn das "Okrageln", also Morden, hört nicht auf im Österreichkrimi. Immer wieder wird "Faschiertes" (Hackfleisch) aus armen Opfern gemacht. Dann kommt nicht nur der Kieberer zum Einsatz, sondern zu guter Letzt auch der "Pompfünebrer", der Leichenbestatter. Und dann gibt's vielleicht auch a scheene Leich. Allerdings in der Regel ohne unsere Kieberer. Denn die sind dann vermutlich bereits mit dem nächsten "Okragelten" beschäftigt.