Probleme durch Alzheimer

Todesursache enthüllt: So tragisch waren die letzten Tage von Gene Hackman

Veröffentlicht:

von Fabia Söllner, dpa

Gene Hackman und seine Frau Betty wurden in ihrem Haus tot aufgefunden. Der Obduktionsbericht verrät, wie tragisch die letzten Tage des Ehepaares waren.

Bild: AP Photo/Mark J. Terrill, File


Ende Februar wurden der zweifache Oscar-Preisträger Gene Hackman und seine Frau Betsy Arakawa tot in ihrem Haus in New Mexico aufgefunden. Lange galt ihre Todesursache als unklar – doch der Obduktionsbericht liefert nun eine traurige Gewissheit.

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Gene Hackman hungerte neben seiner Frau

Schauspiellegende Gene Hackman und seine Ehefrau Betsy Arakawa sind den Ermittlern zufolge eines natürlichen Todes gestorben. Das habe die Autopsie ihrer Leichen ergeben. Die letzten Tage des 95-jährigen Schauspielers waren jedoch besonders tragisch, wie der Obduktionsbericht offenlegt. Der Todeszeitpunkt von Gene Hackman und seiner Frau Arakawa wurde laut der Rechtsmedizin auf zwei verschiedene Tage datiert – er starb am 18. Februar, während seine Frau bereits am 11. Februar gestorben ist.

Somit hat Gene Hackman eine ganze Woche lang mit seiner toten Ehefrau im Haus verbracht – ohne Kontakt zur Außenwelt, wie zahlreiche US-amerikanische Medien berichten. Seine Frau wurde zuletzt dabei gesehen, wie sie Medikamente einkaufte, bevor sie schließlich im Badezimmer an den Folgen des Hantavirus-Lungensyndroms starb.

Der Oscar-Preisträger, der an fortgeschrittenem Alzheimer gelitten haben soll, hat daraufhin bis zu seinem Tod am 18. Februar keine feste Nahrung mehr zu sich genommen. Laut den Ermittlern wurde bei der Autopsie lediglich Flüssigkeit in seinem Körper gefunden – sein Magen war komplett leer.

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Der mysteriöse Tod von Gene Hackman

Videoclip • 02:42 Min • Ab 12

Hat Gene Hackman den Tod seiner Frau mitbekommen?

Bis jetzt ist unklar, ob der 95-Jährige den Tod seiner Frau Betty überhaupt mitbekommen hat. "Es kann gut sein, dass er sich ihres Todes nicht bewusst war", sagte die medizinische Ermittlerin Heather Jarrell auf einer Pressekonferenz.

Nach einer Woche der Einsamkeit starb Gene Hackman am 18. Februar schließlich an einer schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung. "Er war in einem sehr schlechten Gesundheitszustand und hatte eine schwere Herzkrankheit. Und ich glaube, das war letztlich die Ursache für seinen Tod", schlussfolgerte die Medizinerin.

Gene Hackman und seine Frau Betty.

Bild: Uncredited/AP/dpa


Herzschrittmacher-Daten geben Aufschluss

Seitdem das tote Ehepaar zusammen mit einem toten Hund am Mittwoch vergangener Woche entdeckt wurde, liefen die Ermittlungen auf Hochtouren. Eine Analyse von Hackmans Herzschrittmacher ergab, dass am 18. Februar die letzten Herzaktivitäten aufgezeichnet wurden.

Wegen der ungewöhnlichen Todesumstände und der Prominenz des Paares war eine umfassende Untersuchung eingeleitet worden. Aus dem Wortlaut eines Durchsuchungsbefehls ging hervor, dass die Eingangstür einen Spalt offenstand. Ein Verbrechen schlossen die Ermittler aber schon früh faktisch aus. Die ersten Ergebnisse brachten keine Hinweise auf Spuren äußerer Gewalteinwirkung. Auch eine Kohlenmonoxidvergiftung, etwa durch ein Gasleck, wurde nicht festgestellt.

Gene Hackman

Bild: AP Photo/Roberto Rosales


Hackman und Arakawa lebten sehr zurückgezogen

Obwohl die Ermittlungen nun weitgehend abgeschlossen scheinen, gibt es auf manche Fragen noch keine klaren Antworten: In sozialen Netzwerken und US-Medien wurde etwa spekuliert, warum die Leichen der beiden Eheleute anscheinend erst Tage beziehungsweise Wochen nach dem Tod entdeckt wurden - und ob es denn keine Angestellten, Pflegekräfte oder Familienmitglieder gegeben habe, die sich nach dem Zustand des Ehepaars hätten erkundigen können.

Tatsächlich lebten Hackman und Arakawa sehr zurückgezogen in ihrem Haus. Die Nachbarn bekamen das Paar Medienberichten zufolge kaum zu Gesicht.

Hackman galt als einer der herausragendsten Schauspieler seiner Generation. Der zweifache Oscar-Preisträger erlangte mit Filmen wie "French Connection" (1971), "The Conversation" (1974) und "Erbarmungslos" (1992) Weltruhm. In den frühen 2000er Jahren zog er sich schließlich aus dem Rampenlicht Hollywoods zurück.