Kinderfilme mit Grusel-Touch

Von "Hexen hexen" bis "Matilda": Die 5 besten Roald-Dahl-Verfilmungen

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von Jannah Fischer
Ob "Hexen hexen", "Charlie und die Schokoladenfabrik", "Matilda" oder "BFG" (v.l.): Die Bücher von Dahl wurden vermehrt verfilmt.

Ob "Hexen hexen", "Charlie und die Schokoladenfabrik", "Matilda" oder "BFG" (v.l.n.r.): Die Bücher von Roald Dahl wurden häufig verfilmt.

Bild: picture alliance / ZUMAPRESS.com | The Jim Henson Company; picture alliance / ZUMAPRESS.com | Walt Disney Pictures; picture alliance / Everett Collection | ©Warner Bros/Courtesy Everett Collection; picture alliance / Collection Christophel / NZ | NZ


Schriftsteller Roald Dahl? Nie gehört oder gesehen. Wer das denkt, liegt bestimmt falsch. Mindestens einen Film aus dieser Liste wirst du kennen - und den Rest solltest du unbedingt kennenlernen.

Wer ist Roald Dahl?

Roald Dahl war ein britischer Schriftsteller, der für seinen schwarzen Humor berüchtigt war, den er auch gerne in seine Kinderbücher einfließen ließ. Neben Kinderliteratur schrieb er auch Romane und Gedicht, feierte aber die meisten Erfolge mit den Büchern für die junge Zielgruppe. Zu seinen bekanntesten Werken gehören:

  1. "James und der Riesenpfirsich"

  2. "Charlie und die Schokoladenfabrik"

  3. "Charlie und der große gläserne Fahrstuhl"

  4. "Der fantastische Mr. Fox"

  5. "Sophiechen und der Riese"

  6. "Matilda"

  7. "Das Konrädchen bei den Klitzekleinen"

  8. "Hexen hexen"

Außerdem war er als Drehbuchautor tätig für unter anderem:

  1. "James Bond 007 – Man lebt nur zweimal"

  2. "Tschitti Tschitti Bäng Bäng"

  3. "Das Haus der Schatten"

  4. "Charlie und die Schokoladenfabrik"

Kontroverse um Roald Dahl

Negative Schlagzeilen machte der Autor mit antisemitischen Statements. Diese fachte er weiter an, in dem er aussagte, er sei gegen Israel sowie dadurch antisemitisch geworden. In einem späteren Interview mit dem "Deutschlandfunk" ordnete die Leiterin des Roald-Dahl-Museum-und-Geschichtenzentrums, Amelia Foster, seine Aussagen wie folgt ein: "Es war dumm von ihm, so etwas zu sagen. Er war sehr erbost über die Israelis und dann schrieb er so etwas auf – das ist doch eine kindische Reaktion auf das, was in Israel vor sich ging. Und dann bezieht er das auch noch auf den Zweiten Weltkrieg, das war einfach dumm von ihm!" Zudem betonte sie, dass sie selbst sowie weitere enge Vertraute, wie Dahls Verleger, jüdisch sind und "man bittet doch nicht Menschen für einen zu arbeiten, wenn man antisemitisch ist."

2020 veröffentlichten die Roald Dahl Story Company gemeinsam mit seinen Hinterbliebenen zudem eine offizielle Entschuldigung.

2023 hat sich der Penguin Verlag entschlossen, Dahls Werke als "sensitive reading" herauszubringen und anstößige oder kontroverse Passagen zu streichen. Darunter fallen auch Bezeichnungen wie "enorm" statt "fett", wenn in "Charlie und die Schokoladenfabrik" der kleine Augustus Glupsch beschrieben wird. Es gibt aber auch weiterhin die Originalfassungen als "Classic Collection", wie der Verlag bestätigte.

Filmtipp 1: "Hexen hexen"

Zugegeben, der Film ist nichts für schwache Nerven - und zwar egal in welcher Version, der von 1990 mit Anjelica Huston in der Rolle der fiesen Oberhexe Eva Ernst oder in der Neuverfilmung mit Anne Hathaway als magisches Oberhaupt.

So oder so, beide Versionen berufen sich auf die Buchvorlage von Roald Dahl und unterscheiden sich daher auch nicht großartig in der Storyline. Die Verfilmung von 2020 spielt statt in England in den 80ern in den USA Ende der 60er-Jahre und lässt das Motiv der Rassentrennung einfließen. Auch heißen die Figuren in der Neuverfilmung anders bzw. werden die Namen gar nicht genannt.

Darum geht es (in der 2020er-Verfilmung)

Hexen leben unter uns - und verfolgen nur ein Ziel: Kinder auszulöschen, denn nichts gibt es, was Hexen mehr hassen als Kinder. Das weiß auch die Großmutter, die sich um ihren Enkel kümmert, der bei ihr lebt, nachdem seine Eltern gestorben sind. Unterschlupf vor den Hexen suchen sie im Luxushotel von Mr. Stringer (Stanley Tucci) - doch ausgerechnet da wird ein Hexenkongress abgehalten! Zufällig bekommt der Kleine mit, dass die Hexen (angeführt von Anne Hathaway) planen, alle Kinder in Mäuse zu verwandeln und so zu vernichten. Und er wird einer der ersten Mäuse-Opfer. Gemeinsam mit seiner (menschlichen) Oma muss er sich nun nicht nur von dem Mäuse-Hasser Mr. Stringer verstecken, sondern auch den Hexen ihr Handwerk legen.


Streame am 01.02 um 20:15 Uhr "Hexen hexen" live auf Joyn


Filmtipp 2: "Matilda"

"Matilda" ist eine der bekanntesten und beliebtesten Bücher wie Verfilmungen von Roald Dahl. Neben dem Film, bei dem Danny DeVito übrigens produzierte und Regie führte, gibt es auch eine Musical-Adaption, die 2010 am Londoner West End uraufgeführt wurde. Das Musical wurde 2022 auch verfilmt unter dem Titel "Roald Dahls Matilda – Das Musical". Wir sprechen hier aber über den klassischen Film mit dem weiblichen Kinderstar der 90er-Jahre in der Hauptrolle: Mara Wilson.

Darum geht es (1996er-Verfilmung):

Matilda Wurmwald (Mara Wilson) wird in eine Familie geboren, in die sie nicht weniger passen könnte. Papa Harry (Danny DeVito) und Mama Zinnia (Rhea Perlman) haben keinerlei Interesse an ihrem Kind und verbringen den Tag am liebsten mit Fernsehen. Dass Matilda hochbegabt ist, sich mit vier Jahren selbst kochen und Lesen beibringt, geht an ihnen beispielsweise total vorbei. Also schlägt sich Matilda selbst durch - und erst in der Schule wird ihr Talent von dem liebenswürdigen Fräulein Honig (Embeth Davidtz) erkannt. Doch nur der Klassenraum bietet den Schüler:innen Raum zum Entfalten, denn die herrische Schulleiterin Knüppelkuh (Pam Ferris) kann Kinder nicht ausstehen und führt ein strenges Regiment mit rigorosen Strafen für alle, die die Regeln auch nur vermeintlich missachten. Diese Ungerechtigkeit ist zu viel für Matilda, die entdeckt, dass sie mit Kraft ihrer Gedanken gegen die fiesen Erwachsenen vorgehen kann.

Übrigens: Als Mara Wilsons Mutter aufgrund ihrer Brustkrebs-Erkrankung während der Dreharbeiten immer wieder ins Krankenhaus musste, kümmerte sich Danny DeVito um die kleine Hauptdarstellerin. Und: Er sorgte dafür, dass Maras Mutter vor ihrem Tod noch eine Rohfassung von "Matilda" zu sehen bekam. Mara Wilson erinnerte sich in einem Gespräch mit "Lorraine": "Ich war besorgt, dass sie den Film nicht zu sehen bekommt. Ich habe es erst später erfahren, aber Danny DeVito hat den Film unvollendet ins Krankenhaus gebracht und ihn [meiner Mutter] gezeigt. Sie liebte den Film."

Filmtipp 3: "Der fantastische Mr. Fox"

Der von Wes Anderson gemachte Stop-Motion-Film ist ein echtes Kunstwerk für sich. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Dahl, jedoch wurde die Story für den Film erweitert und abgeändert. "Der fantastische Mr. Fox" war 2010 sogar für einen Oscar in der Kategorie "Beste Animation" nominiert. Funfact: Zuvor wurde 1989 die Geschichte als Oper aufgeführt.

Darum geht es:

Mr. Fox (im englischen Original gesprochen von George Clooney) ist begeisterter - und beruflicher - Hühnerjäger. Natürlich auf fremden Anwesen, was den Hühnerbesitzern so gar nicht gefällt. Auch wenn seine Frau (Meryl Streep) nichts gegen eine gemeinsame Jagd einzuwenden hat, macht sie sich immer große Sorgen um ihren Mann. Besonders, weil die Großbauern Grimm, Gräulich und Grob neuerdings ganz besonders aufpassen. Also gibt Mr. Fox seinen Beruf auf - bis er auf eine grandiose Idee kommt. Drei perfekte Hühnerdiebstähle bei den Bauern durchzuführen, die er zusammen mit seinem Opossum-Freund Kylie auch ausführt. Doch Grimm, Gräulich und Grob schwören Rache - und plötzlich steckt die ganze Familie Fox in Schwierigkeiten.

Filmtip 4: "Charlie und die Schokoladenfabrik"

1971 war "Charlie und die Schokoladenfabrik" das zweite Buch von Roald Dahl, das verfilmt wurde. Hier schlüpfte Gene Wilder mit einer unvergessenen Performance in die Rolle des verrückten Chocolatiers Willy Wonka, welche ihm 72 auch eine Golden Globe-Nominierung als "Bester Hauptdarsteller" einheimste. 2005 wagte sich dann Regisseur Tim Burton wieder an das Ursprungsmaterial und castete als seinen Wonka den nicht weniger exzentrischen Johnny Depp. 2013 folgte die West End-Adaption als Musical, 2023 kam mit "Wonka" (gespielt von Timothée Chalamet) eine Vorgeschichte heraus. Wir sprechen jetzt aber über die 2005er-Filmversion, wobei sich alle Storylines - bis auf die von "Wonka" sowieso sehr gleichen.

Darum geht es (2005er-Version):

Willy Wonka (Johnny Depp) ist ein legendärer Schokoladenfabrikant, der aber seit Jahren seine Fabrik verschlossen hält. Umso größer ist der Aufruhr, als bekannt wird, dass er in fünf Schokoladentafeln goldene Tickets versteckt hat, die eine Führung durch die Fabrik versprechen. Nach und nach werden die Tickets gefunden: Vom nimmersatten Augustus Glupsch (Philip Wiegratz), der verwöhnten Veruca Salt (Julia Winter), der ehrgeizigen Kaugummi-Weltmeisterin Violetta Beauregarde (AnnaSophia Robb) und dem klugen Videospieler Micky Schießer (Jordan Fry). Durch Zufall kommt der kleine, aus bescheidenen Verhältnissen stammende Charlie (Freddie Highmore) an das letzte Ticket - was besonders seinen Großvater freut, der ihn begleitet und einst in der Fabrik gearbeitet hatte. Doch als sich die Gruppe ins Schokoparadies begeben, wird schnell klar: Dieser Trip ist nicht unbedingt ein süßer.

Filmtipp 5: "BFG – Big Friendly Giant"

Auch das im Deutschen betitelte Kinderbuch "Sophiechen und der Riese" wurde zweimal verfilmt. Einmal als Zeichentrick für das britische Fernsehen im Jahr 1989 und eine Kino-Realverfilmung 2016, bei der Schauspieler Mark Rylance per CGI zum netten Riesen umgewandelt wurde. Buch wie Filme sind aber nichts für alle Kids, denn in ihnen geht es um menschenfressende Riesen mit so gruseligen Namen wie Fleischfetzenfresser oder Knochenknacker.

Darum geht es (2016er-Verfilmung):

Waisenkind Sophie (Ruby Barnhill) weiß Bescheid: Die Geisterstunde ist gar nicht um Mitternacht, sondern um drei Uhr in der Früh. Das weiß sie auch, weil sie nicht gut schlafen kann und selbst zu dieser Zeit noch herumgeistert. Bei einem dieser nächtlichen Streifzüge sieht sie eine riesige Gestalt - die sie prompt entführt. Sie findet sich im Land der Riesen wieder und hat richtig Glück gehabt: Denn ihr Kidnapper entpuppt sich als Big Friendly Giant, kurz BFG, der einzig nette Riese im Reich. Die anderen verschlingen mit Vergnügen Menschen - und haben den im Vergleich zu ihnen klein und schmächtig wirkenden BFG auf dem Kicker. Denn statt Knochen zu knacken, isst der BFG lieber schleimige Gurken und sammelt lieber Träume, die er an die Menschen verteilt. Sophiechen findet, so kann das nicht weitergehen mit der Tyrannei der XXL-Riesen - weder im Land der Menschen noch der Riesen! Also schmiedet sie mit ihrem neuen Freund einen Plan ... doch dafür braucht es die Königin von England, und die steht weder in Sophies noch BFGs Adressbuch.