Flammen-Inferno in Los Angeles

Zum ersten Mal in der Geschichte: Müssen die Oscars abgesagt werden?

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von Annalena Graudenz

Die Waldbrände in Los Angeles sind immer noch in vollem Gange. Findet die Oscar-Verleihung 2025 trotzdem statt?

Bild: Invision/AP/dpa


Im März soll es zum 97. Mal heißen: "And the Oscar goes to …" - doch dieses Jahr könnten die prestigeträchtigen Academy-Awards erstmals abgesagt werden. Denn noch immer wüten Großbrände in Los Angeles und das Feuer macht auch vor Hollywood nicht halt.

Seit über einer Woche hält ein nicht enden wollendes Flammeninferno Südkalifornien in Atem. Am schlimmsten hat es bisher Los Angeles getroffen. Die Bilder von niedergebrannten Häusern und ganzen Straßen, die in Schutt und Asche liegen, gehen seit Tagen um die Welt. Mittlerweile sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen.

Seriendrehs wurden schon verschoben

Die Brände machen auch vor Hollywood keinen Halt. Erste Film- und Serienproduktionen mussten unterbrochen und Filmstudios geschlossen werden. In den letzten Jahrzehnten gab es schon öfter kritische Zeiten, ob Wirtschaftskrise oder Corona-Pandemie, die Oscars fanden jedoch immer statt. Bis jetzt - denn nun äußern sich erste Stimmen über eine mögliche Absage. „Das Hauptanliegen des Vorstandes ist es, nicht den Eindruck zu erwecken, dass sie feiern, während viele Menschen in Los Angeles Kummer und einen unvorstellbaren Verlust erleiden“, erklärte eine Quelle laut The Mirror.

Schon die im Januar stattfindende offizielle Oscar-Nominierungsfrist wurde kurzfristig vom 17. auf den 19. geschoben. Nun kann es sein, dass die große Preisverleihung ganz ausfällt - auch, wenn die Feuer in den nächsten Tagen bekämpft werden. "Selbst wenn die Brände in der nächsten Woche gelöscht würden, ist die Realität, dass die Stadt immer noch leidet und noch monatelang mit diesem Schmerz zu kämpfen haben wird", so der Informant und fährt fort: "Deshalb hat die Führung entschieden, dass der Schwerpunkt auf Unterstützung und Spendensammlung liegen wird, wenn sich die richtigen Gelegenheiten bieten."


Die 96. Oscar-Verleihung


Auch Hollywood-Stars sind betroffen

Und noch mehr Stimmen äußern sich hinter vorgehaltener Hand über das Großevent: "Allein der Gedanke, dass ein Kellner, ein schlecht bezahlter, unschuldiger Mensch, der sein Zuhause verloren hat, den millionenschweren Filmstars delikate Wagyu-Burger und Gurkensandwiches serviert, ist nicht gerade angenehm", so eine weitere Quelle. Tatsächlich wirkt es ein wenig pietätlos, eine glamouröse Gala zu feiern, während nebenan tausende Menschen ihr Hab und Gut verlieren.

Auch Celebrities sind von den Bränden betroffen. Stars wie Adam Brody und Paris Hilton mussten dabei zusehen, wie ihre Häuser den Flammen zum Verhängnis wurden. Aber Hollywood hält zusammen und zahlreiche Stars haben schon ihre finanzielle Unterstützung zugesichert. Beyoncé soll umgerechnet 2,4 Millionen Euro an den L.A. Fire Relief Fund gespendet haben, während die National Football League und ihre NFL-Teams gemeinsam umgerechnet 4,9 Millionen Euro beigetragen haben.