Borowski geht in Rente

"Mir brach der Schweiß aus": "Tatort"-Star Axel Milberg über Pannen beim Dreh

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von teleschau
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Axel Milberg als Klaus Borowski in der Tatort-Folge "Der Schatten des Mondes". Dies ist einer seiner letzten Auftritte in dieser renommierten Krimireihe.

Bild: NDR/Christine Schroeder


Sein 44. Fall ist der letzte für "Tatort"-Legende Kriminalhauptkommissar Klaus Borowski. Am 16. März läuft "Borowski und das Haupt der Medusa". In all den Jahren ist beim Dreh einiges schiefgegangen, wie sich Axel Milberg (68) in einem Rückblick erinnert.

Besonders nachdrücklich blieb Axel Milberg eine Szene aus der Folge "Borowski und das Meer" in Erinnerung, die am 30. März 2014 TV-Premiere feierte. In seinem 23. Einsatz im "Tatort" musste der Schauspieler nämlich in ein Mini-Tauchboot steigen - und geriet an seine Grenzen: Er bekam Platzangst.

"Normalerweise macht mein Körper alles mit und hält sich, gerade wenn die Kamera läuft, für unverwundbar", erzählte Milberg der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Nicht jedoch in diesem Fall.

"Nahtoderfahrung" am "Tatort"-Set

"Ich hockte mit dem Ingenieur, der es gebaut hatte und als Einziger steuern konnte, in einer kleinen Kapsel", schilderte Milberg die Szene in der Rückschau. "Und er wollte diese gerade verschließen, damit wir an einem Drahtseil vom Forschungsschiff in die Ostsee versenkt werden können. Er aber habe in dem Moment nur daran denken können, wie winzig das Tauchboot war, "wie ein Koffer, mit dem ich anderthalb Stunden in der Ostsee abtauchen sollte." Milberg weiter: "Mir brach der Schweiß aus. Einfach überwältigt von Panik, als ob man lebendig begraben wird. Und alle drumherum sind irgendwie gleichgültig."

Er habe aus dem Boot aussteigen müssen und sei erst mal eine halbe Stunde um das Schiff gelaufen, habe sich gesammelt, gut zugeredet und dann überwunden. "Ich habe das dann gedreht. Ich habe Vertrauen in das Team um mich entwickelt und saß anderthalb Stunden in dieser Kapsel." Alles habe geklappt, aber das Ergebnis sei eine Überraschung gewesen: "Als ich die Bilder später im fertigen Film sah, dachte ich: Na ja, das ist an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Diese Nahtoderfahrung war umsonst."

Axel Milberg zog sich am Set eine Platzwunde am Kopf zu

Blutig wurde es in einer anderen Folge. Bei seinem fünften Einsatz in "Borowski in der Unterwelt" (2. Oktober 2005) wurde ein "gusseiserner Gullydeckel im falschen Moment losgelassen. Das Ding fiel mir auf den Kopf und ich blutete stark." Glück hatte er auch, als er sich in "Borowski und der stille Gast" (9. September 2012) von seinem alten Wagen, einem braunen Volkswagen Passat, nach Cowboymanier "verabschiedete": Er gab dem liegend gebliebenen Auto wütend einen Fangschuss. Das ging wortwörtlich ins Auge.

"Dabei ist mir aus der Patrone - wir wollten ja ein Mündungsfeuer haben - Schwarzpulver nach hinten ins Auge geschossen. Ich merkte, wie der Splitter in die Oberfläche des Auges stach wie eine Nadelspitze." Noch am Set habe ein Augenarzt alles überprüft und Entwarnung gegeben. Nach kurzer Unterbrechung konnten die Dreharbeiten weitergehen.

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