Diversität und Repräsentation
"Bros": Der erste Hollywood-Film mit ausschließlicher LGBTQ+ Besetzung
Aktualisiert:
von Louisa Kopf"Bros" vollbringt, was sich viele Filme nicht trauen. Er erzählt eine queere, komödiantische Geschichte, die nicht in Klischees ausartet und authentisch wirkt.
Bild: imago
"Bros" ist mehr als nur eine Romcom - darum solltest du ihn unbedingt schauen. Der Film markiert einen Meilenstein in der Filmgeschichte als eine der ersten größeren Mainstream-Komödien, deren Haupt- und Nebenrollen ausschließlich mit queeren Schauspieler:innen besetzt wurden.
Authentisch, witzig, zum Verlieben
Meilenstein in "Bros": Warum ist das so besonders?
Wenn man die romantische Komödie anschaut, hat man fast das Gefühl, dass das gesamte queere Hollywood Teil des Films ist. Schwule Schauspieler verkörpern schwule Figuren, queere Aktivistinnen übernehmen die Rollen von Mitarbeitenden eines LGBTQ+-Komitees. Interessanterweise wurden einige der Darstellenden aus dem vielfältigen Cast auch für heterosexuelle Rollen besetzt.
In der Vergangenheit wurden queere Figuren größtenteils von heterosexuellen Schauspielerinnen und Schauspielern dargestellt. "Bros" bricht mit dieser Tradition und setzt ein starkes Zeichen für mehr Authentizität und Repräsentation auf der Leinwand.
Im Fokus steht Bobby, ein erfolgreicher Podcaster, gespielt von Billy Eichner. Sein Single-Leben gerät durcheinander, als er Aaron, einen charmanten Anwalt (Luke Macfarlane), kennenlernt. Ein Mann, der so gar nicht in Bobbys chaotische Welt zu passen scheint. Dennoch lassen sich die beiden homosexuellen Männer auf eine Beziehung ein.
Ein diverser Cast für ein einzigartiges Projekt
Doch nicht nur der Cast, auch die Crew, die die ganze Produktion auf dem Laufenden gehalten hat, ist Teil der LGBTQ+-Community. Dadurch bekam diese Community eine derart große Bühne in einer Hollywood-Produktion wie nie zuvor.
Die bekannteste Person ist Hauptprotagonist Billy Eichner, der auch Co-Autor des Filmes ist, und durch seine Show "Billy on the Street" Erfolge erzielte. Luke Macfarlane, sein fiktionaler Partner, spielte unter anderem in der Serie "Brothers & Sisters" einen ebenfalls schwulen Charakter.
Madison Hinton (TS Madison) als Angela versprüht im Film viel Energie. Sie ist eine US-amerikanische Reality-TV-Persönlichkeit und Schauspielerin. Mit eigener Reality-Show wurde sie die erste Person-of-colour-Transfrau, die in ihrer eigenen Reality-Serie sowohl als Hauptdarstellerin als auch als ausführende Produzentin tätig war.
Dot-Marie Jones, vielen aus "Glee" als Coach Beiste bekannt, tritt als Cherry auf. Der aus "Saturday Night Life" bekannte Bowen Yang, der Anfang dieses Jahres die Nominierungen der Oscar-Verleihung verkündete, tritt auch auf.
Nicht zu vergessen ist der Regisseur Nicholas Stoller, bekannt für Filme wie "Nie wieder Sex mit der Ex" und "Bad Neighbors", dem als Macher des Films die Repräsentation der Besetzung sowie der authentische Cast am Herzen lagen.
Von den Hauptdarstellern und Schauspielerinnen über den Regisseur bis hin zu den Set-Designerinnen und Kostümbildnern: Sie alle bilden das beeindruckende Team vor und hinter der Kamera. Diverse Geschichten, Gedanken, Emotionen und Looks werden hier von queeren Menschen authentisch gespielt, erzählt, gestaltet und zum Leben erweckt.
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"Bros": Wegweiser für das Filmemachen
Der Cast von "Bros" kann ein Beweis dafür sein, dass echte Geschichten von denjenigen erzählt werden können, die sie selbst erlebt haben. Auch wenn es der Job von Schauspielenden ist, sich in Rollen hineinzuversetzen und eine Figur vorzutäuschen, kann Authentizität und Erfahrung bei der Rollenbesetzung hilfreich sein.
Obwohl der kommerzielle Erfolg hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, kann der Film dennoch als ein Wegweiser in ein neues, modernes und diverses Hollywood gelten. Filmstoff für queere Geschichten gibt es ganz gewiss noch viel.