Der Weg zur Selbstakzeptanz

Jeanette Biedermann spricht ganz offen: Darum war der "Anna und die Liebe"-Star in Therapie

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von teleschau
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Die ehemalige Soap-Darstellerin redet nun offen über ihre schwierigen Zeiten und den Weg zur Selbstfindung.

Bild: picture alliance/dpa


Vor drei Jahren glänzte Jeanette Biedermann (44) als schillernde Disco-Kugel bei "The Masked Singer". Aber für die ehemalige Soap-Darstellerin und Chart-Stürmerin waren die Zeiten nicht immer so glänzend. Jetzt spricht sie offen über die Therapie, die sie machte.


Erlebe Jeanette Biedermann bei "Anna und die Liebe"


Jeanette Biedermann legte eine Karriere wie aus dem Märchenbuch hin. Mit 18 wurde sie zur "Bild-Schlagerkönigin 1998" gewählt und schmiss daraufhin die Friseurlehre.

Im Februar 1999 nahm sie am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil, im Juni desselben Jahres tauchte sie erstmals als Marie Balzer in der Soap "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" auf.

Ein Jahr später hatte sie als Sängerin einen Top-Ten-Hit in Deutschland ("Go Back") und wurde als "deutsche Britney Spears" gefeiert.

Jeanette Biedermann wurde zum Teenie-Star, es regnete Auszeichnungen - alleine zehn Bravo Ottos - und Titelstorys, es gab insgesamt acht Goldene und zwei Platin-Schallplatten für einige ihrer 15 Top-Ten-Singles und drei Top-Ten-Alben.

On top gab es jede Menge Stress. Und der wurde irgendwann zu viel.

Als ihre Ehe litt, suchte sich Jeanette Biedermann Hilfe

Trotz allem Erfolg als Popstar und Soap-Heldin blieben Selbstzweifel. Vor allem, als der Erfolg irgendwann abebbte. Da fand sie wenigstens ihren privaten Halt - 2012 heiratete sie den Gitarristen Jörg Weißelberg.

Aber nicht einmal die Liebe half. Jeanette war unzufrieden, unglücklich, vor allem mit sich. Früher habe sie sich selbst nicht gemocht, sie sei oft krank gewesen, sagte sie im TV-Interview mit "Gala".

Als sie merkte, dass sogar ihre Ehe darunter litt, habe sie Nägel mit Köpfen gemacht und sich entschieden, Hilfe zu suchen.

"Ich habe tatsächlich eine Therapie gemacht. Ja, um einmal mal hinter die Kulissen zu gucken. Man hat so Dinge, die man immer wieder macht und Muster, wo man sich immer wieder denkt, warum mache ich denn das, warum bin ich denn so? Ich habe das dann einfach mal gemacht und Persönlichkeitsarbeit betrieben und das hat mir gutgetan. Das hat mir sehr viel Aufschluss über mich gegeben."


Jeanette Biedermann fand in der Therapie zu sich

Vor allem habe sie erfahren, was wirklich Selbstliebe bedeute und wie wichtig diese sei. "Da hat mir der Psychologe unglaublich tolle Bilder an die Hand gegeben", sagte sie im Interview.

"Ich habe verstanden, dass Selbstliebe nicht heißt, vorm Spiegel zu stehen und zu sagen: 'Oh wow, sehe ich heute gut aus', sondern, dass es ein tiefer innerer Prozess ist, der wirklich bedeutet, 'geh mit dir selber so um, wie du mit einem kleinen Wesen umgehen würdest, das die Welt noch nicht kennt'."

Nicht nur die strahlenden, glänzenden Stunden des Erfolgs seien wichtig, meinte Jeanette weiter. Gerade "die schwierigen Zeiten machten mich zu dem, was ich heute bin." Also auch Schicksalsschläge wie der Tod ihres geliebten Vaters vor acht Jahren. Jeanettes Erkenntnis: "Alles, was wir erleben und auch durchmachen, lässt uns wachsen. Der Lotus erblüht auch auf dem Schlamm. Ohne ihn hätte er keine Basis zu wachsen."