"Eurovision Song Contest"

Neuer ESC-Kapitän: SWR löst den NDR nach drei Jahrzehnten ab

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von teleschau
2024 gewann Nemo den "Eurovision Song Contest" für die Schweiz. Am 17. Mai steigt die 69. Auflage in Basel.

2024 gewann Nemo den "Eurovision Song Contest" für die Schweiz. Am 17. Mai steigt die 69. Auflage in Basel.

Bild: 2024 Getty Images/Martin Sylvest Andersen


Ab 2026 hat der SWR den Hut auf, wenn es um den deutschen Beitrag zum "Eurovision Song Contest" geht. Seit 1996 war der NDR zuständig. Bilanz: ein Sieg, aber auch fünf letzte Plätze - zuletzt 2022 und 2023.

Nach dem ESC-Finale 2025 am 17. Mai in Basel gibt der Norddeutsche Rundfunk (NDR) die Hauptverantwortung ab. Der Südwestrundfunk (SWR) wird an den Planungen der diesjährigen Veranstaltung bereits beteiligt sein, damit ein guter Übergang garantiert ist.

Die Entscheidung ist Teil der umfassenden ARD-Reform. Ziel ist es unter anderem, im Unterhaltungsbereich neue Schwerpunkte zu setzen. Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin, erklärte: "Der ESC ist das größte Show-Event der ARD - ein Symbol für ein weltoffenes Europa und ein echter Lagerfeuermoment, der Millionen über alle Generationen hinweg begeistert, ob im klassischen TV oder in der Mediathek."

Clemens Bratzler, Programmdirektor des SWR, freut sich auf die neue Aufgabe: "Uns ist bewusst, dass wir in große Fußstapfen treten und die vielen Fans zu Recht ebenso anspruchsvoll wie kritisch sind. Der ESC ist fantastische Unterhaltung und passt sehr gut zu den Werten und Zielen des SWR."


Der NDR zieht eine gemischte ESC-Bilanz

Frank Beckmann, NDR-Programmdirektor, zeigt sich dankbar, dass der NDR diese Großveranstaltung 29 Jahre lang betreuen durfte: "Wer einmal die ESC-Luft geschnuppert hat, den lässt sie nicht mehr los." Die Bilanz aus dieser Zeit ist nicht makellos, weiß auch Beckmann: "Wir haben mit Lena gewonnen, aber auch oft hintere Plätze belegt. Viele strategische Überlegungen wurden angestellt, doch der ESC bleibt immer auch ein bisschen unkalkulierbar - und das ist auch gut so."

2010 gewann Lena Meyer-Landrut mit "Satellite" den "Eurovision Song Contest". Außerdem landete Deutschland seit 1996 siebenmal in den Top Ten, fünfmal aber auch auf dem letzten Platz (2005, 2015, 2016, 2022 und 2023). Für die "Abschiedsveranstaltung" des NDR ist Beckmann optimistisch: "2025 wird noch mal ein Highlight werden, da bin ich mir sicher."


ESC 2025: Stefan Raab soll's richten

Die Vorbereitungen für den "Eurovision Song Contest" 2025 laufen bereits auf Hochtouren. Unter dem Titel "Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?" soll in drei Vorrunden (14., 15. und 22. Februar) und einem Finale (1. März) ermittelt werden, wer am 17. Mai ins Rennen geschickt wird. Das Finale wird um 20:15 Uhr live im Ersten und im Das Erste-Livestream hier auf Joyn ausgestrahlt.


Vormerken! "Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?": Samstag, 1. März, um 20:15 Uhr


Entertainer Stefan Raab übernimmt bis zum Finale den Vorsitz der Jury, dann entscheidet ein Televoting, welcher Act nach Basel fährt.

Die Hoffnungen von NDR-Programmchef Beckmann sind nicht unberechtigt: Stefan Raab wirkte bisher sechsmal als Komponist und Texter beziehungsweise Produzent beim ESC mit. Jedes Mal reichte es mindestens zu einem Platz unter den ersten zehn. Im Jahr 2000 trat er selbst an und belegte mit "Wadde hadde dudde da?" Platz 5.

Übrigens: Sollte Deutschland 2025 den ESC gewinnen, ist der NDR nochmals in der "Pflicht": Der Sender verantwortet dann das internationale Finale 2026.