Am 26. Januar wäre er 100 Jahre geworden
Später Oscar®, große Leidenschaft: Wie Paul Newman den Rennsport für sich entdeckte
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von Annalena GraudenzEr wäre am 26. Januar hundert Jahre alt geworden: Paul Newman. Die Hollywood-Legende, die zum Rennfahrer wurde.
Bild: IMAGO / Everett Collection | IMAGO / Melzer/Fausel
Zu seinem 100. Geburtstag blicken wir auf die beachtliche und außergewöhnliche Karriere Paul Newmans. Er gilt bis heute als einer der größten Schauspieler der Welt, doch trotzdem hat er Hollywood irgendwann den Rücken gekehrt und sich seiner wahren Leidenschaft gewidmet.
Ein echter Paul Newman-Klassiker
Selbst 16 Jahre nach seinem Tod wird der Name Paul Newman noch mit dem Glanz Hollywoods, eisblauen Augen und einer beachtlichen Schauspielkarriere verbunden. Doch der 1925 geborene US-Star war weit mehr als nur eine attraktive Leinwand-Ikone. Nach einem schwierigen Start - sein erster Spielfilm "Der silberne Kelch" (1954) war ihm so peinlich, dass er erst ein Jahr später wieder vor die Kamera trat - gelang ihm 1956 mit "Die Hölle ist in mir" endlich der Durchbruch. Ab da gehörte er zu den begehrtesten Schauspielern.
Im Jahr 1957 wurde er sogar noch mit einem Golden Globe als bester Nachwuchsdarsteller für "Der silberne Kelch" ausgezeichnet. Die Schauspielwelt lag ihm zu diesem Zeitpunkt zu Füßen. Insgesamt zehnmal war er für einen Oscar nominiert und ganze elfmal für einen Golden Globe. Doch seinen ersten Oscar sollte er erst 1986 für sein Lebenswerk gewinnen. Für viele kam diese Auszeichnung zu spät ...
Die Leidenschaft für die Geschwindigkeit
Vielleicht auch für Paul Newman selbst. Denn für den Film "Indianapolis", in dem er einen Rennfahrer spielte, nahm er vorweg Rennfahrstunden, um seinen Charakter authentisch darstellen zu können. Er war sofort fasziniert. Was als Pflicht begann, wurde schnell zur Obsession. Und langsam zog er sich aus Hollywood zurück. Die Oberflächlichkeiten und der dauernde Druck der Filmbranche gefielen ihm eh nie. Auf der Rennstrecke fand er etwas, das Hollywood ihm nicht geben konnte: eine Umgebung, in der Leitung und Disziplin mehr zählten als Ruhm oder Status. "Niemand interessiert sich hier für deinen Ruhm oder deine Preise", sagte er einmal. "Hier geht es nur darum, was du auf der Strecke leisten kannst."
Vom Leinwandstar zum Rennfahrer
Newmans neu gefundene Leidenschaft war keine kurze Romanze. Er nahm den Rennsport ernst und begab sich in die stark kompetitive Welt der amerikanischen Motorsport-Szene. Er gründete sogar sein eigenes Rennteam "Newman/Haas Racing" und legte damit den Grundstein für eine lange Karriere als Fahrer und Teambesitzer. 1979 belegte er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans dann sogar den zweiten Platz und brachte spätestens damit alle Skeptiker zum Schweigen.
Für diesen Film gewann Newman einen Oscar
Ein Gegenpol zur Filmwelt
Das Leben an der Rennstrecke bot ihm eine Zuflucht vom Rampenlicht. Während andere Schauspieler sich auf ihrem Ruhm ausruhten, konnte Newman seinen Ehrgeiz auf der Strecke ausleben und sich in seiner Rennkluft verstecken. Trotzdem blieb er der Filmwelt treu. Auch wenn er sich auf den Motorsport konzentrierte, spielte er weiter in unregelmäßigen Abständen in Filmen mit.
Auch Rennen fuhr er bis ins hohe Alter. Noch mit über 70 Jahren nahm er an Wettbewerben teil. Sein Einfluss reicht weit über die Leinwand hinaus – er inspirierte Generationen von Rennfahrern und Fans, auch zu seinem 100. Geburtstag.