Schauspielerin mit Geheimnissen
"Tod am Rennsteig - Haus der Toten": Das musst du über Star Kristin Suckow wissen
Aktualisiert:
von teleschau - Eric LeimannDie Brandenburgerin spielt zum zweiten Mal die Ermittlerin Annett Schuster im ARD-Krimi "Tod am Rennsteig".
Bild: MDR/ARD Degeto/Oliver Feist
Kristin Suckow ist so etwas wie ein Überraschungstalent. Erneut ist die Brandenburgerin als Ermittlerin in der Krimireihe "Tod am Rennsteig - Haus der Toten" zu sehen. Wer ist die Frau mit der besonderen Ausstrahlung?
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Auf einen Blick
Name: Kristin Suckow
Geburtstag: Jahrgang 1989
Geburtsort: Königs Wusterhausen
Wohnort: Berlin
Größe: 1,64 Meter
Familienstand: unbekannt
Kristin Suckow: Durchbruch als Ottilie von Faber-Castell
Eigentlich hätte Kristin Suckow schon 2019 ganz groß rauskommen müssen. Damals lief der zweiteilige Fernsehfilm "Ottilie von Faber-Castell - Eine mutige Frau" zur besten Sendezeit im Ersten. Ein spannender biografischer Historienstoff über eine schwierige Emanzipationsgeschichte.
Kristin Suckow spielte in der Fernsehreihe die Chefin des Traditionsunternehmens von ihrer Jugend 1893 bis zur Scheidung 1916 im Ersten Weltkrieg. Eine Zeit, in der Frauen als Entscheiderinnen und Unternehmerinnen eigentlich nicht akzeptiert wurden. Ihre präzise Darstellung des - ziemlich tragischen - Charakters erhielt exzellente Kritiken.
Kristin Suckow kam 1989 in Königs Wusterhausen vor den Toren Berlins zur Welt. Sie studierte in Babelsberg Schauspiel und konzentrierte sich zunächst aufs Theater. Seit sie als völlig unbekannte junge Schauspielerin als Ottilie von Faber-Castell besetzt wurde, fand sie immer mehr Beachtung in Film und Fernsehen.
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Ähnlichkeiten zwischen Kristin Suckow und ihrer Rolle?
Im Dresdener "Tatort: Totes Herz" spielte Suckow im Januar 2023 eine der unheimlichsten Mörderinnen, die man je im deutschen Fernsehen gesehen hat - um wenig später als Nonne in der Komödie "Da hilft nur beten!" aufzutreten. Danach folgten weitere spannende Rollen: Im Auftaktfilm der neuen Krimireihe "Tod am Rennsteig - Auge um Auge" ist sie die Ermittlerin Annett Schuster.
Ihre Rolle im Thüringen-Krimi erinnert fast ein wenig an Kristin Suckows eigenes Leben. Denn wie ihre Figur, die Psychologin und Profilerin Annett Schuster, hält die Schauspielerin ihr Privatleben geheim. Im ersten "Rennsteig"-Fall erfährt man nur, dass sie aus Erfurt kommt, aber lange weg war. Auch, dass ihre Figur nicht unbedingt möchte, dass man von ihrer Rückkehr erfährt. Am Ende von Film eins wird offenbart: Annett Schuster liebt Frauen, ist aber - nach einer gescheiterten Liebe - derzeit Single.
Eine politisch denkende Schauspielerin
Kristin Suckow setzt sich für Sichtbarkeit und Akzeptanz von Minderheiten ein, sie ist eine politisch denkende Schauspielerin. Im Interview mit der "teleschau" sagte sie 2023: "Im internationalen Vergleich sind wir (Deutsche), was die Sichtbarkeit von marginalisierten Gruppen betrifft, noch ziemlich hinterher." Eine Studie belege, "dass queere Menschen in deutschen Fernsehproduktionen zu weniger als einem Prozent repräsentiert sind. In der Gesellschaft liegt diese Gruppe aber bei etwa elf Prozent", so Suckow. Die Lücke zwischen Film und Realität sei "gewaltig". "Bei behinderten Menschen oder POCs ist es nicht besser. Wir bilden im Fernsehen nicht die Gesellschaft ab, geschweige denn, dass wir progressiv sind und vorausdenken."
Von Anne Frank zur Freien-Liebe-WG
Passend dazu brach die Wahlberlinerin auch in der ungewöhnlichen ARD-Serie "Tod den Lebenden" (2023) ein Tabu. Die Serie porträtiert eine WG, in der freie Liebe ohne partnerschaftliche Besitzansprüche praktiziert - und nebenbei eine Revolution geplant wird. Ein ziemlich ungewöhnliches, ja provokantes Format.
Auch am Theater hat Kristin Suckow ihre Spuren hinterlassen. Unter anderem am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater, wo sie mit Mitte 20 als Anne Frank im Stück "Anne" begeisterte. Dass Kristin Suckow eine Frau mit Geheimnis ist, unterstreicht sie auch als Sängerin: Sie tourte mit dem Chansonprogramm "Amor liebt dich. Oder mich." Dabei präsentierte sie Lieder "zum ewigen Thema, das jeder kennt und niemand versteht".