Fortsetzung nach 5 Jahren
"Wiener Blut - Berggericht": Lohnt sich der zweite Teil?
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von teleschau - Elisa EberleFünf Jahre nach "Wiener Blut" ermitteln die Staatsanwältin Fida Emam (Melika Foroutan) und der Polizist Markus Glösl (Harald Windisch) in "Berggericht" erneut zusammen.
Bild: ZDF/Zoe Opratko
Fünf Jahre nach der deutschen Erstausstrahlung von "Wiener Blut" bringt das ZDF mit "Berggericht" die Fortsetzung der erfolgreichen Krimireihe am Montag, 24. März, um 20:15 Uhr. Doch lohnt sich das Einschalten?
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Ein Wiedersehen mit Fida Emam
Die Geschichte beginnt zwei Jahre nach der Entführung der 18-jährigen Laura Spindler (Laura Euler-Rolle). Plötzlich wird sie auf einer Landstraße im Weinviertel gefunden - von ihrer ebenfalls entführten Freundin Emilia Schreiner fehlt jede Spur. Da die Mädchen einst in Wien verschwanden, übernimmt Staatsanwältin Fida Emam (Melika Foroutan) den Fall. Sie wird sofort mit einer PR-Offensive der übereifrigen Marie Schubert-Retzenthaler (Selina Graf) konfrontiert. Die Mitarbeiterin vom Innenministerium scheint einzig am öffentlichen Bild interessiert zu sein.
Doch Fida Emam bleibt unbeirrt. Bei der Untersuchung des Weinkellers, in dem Laura Spindler gefangen gehalten wurde, trifft sie auf einen alten Bekannten: Der Polizist Markus Glösl (Harald Windisch) hatte ihr und ihrer Tochter im ersten Film auf nicht ganz legale Weise das Leben gerettet. Durch die "Kronzeugenregelung", so erklärt er nun, sei er freigekommen.
"Der Keller gehört einem Wiener Kunst- und Antiquitätenhändler, Paul Ritter", erklärt Glösl. Er sei bereits festgenommen worden. Doch Paul Ritter (Fritz Karl) bestreitet, die Mädchen entführt zu haben: Er habe den Keller seit Jahren nicht mehr betreten. Weder Fida Emam noch Markus Gösl glauben ihm und ermitteln weiter unter Hochdruck ...
Ein Fall wie bei Natascha Kampusch
Ein Mädchen, das jahrelang in einem Keller gefangen gehalten wird - die Parallelen zum realen Fall Natascha Kampusch drängen sich auf. 1998 wurde die heute 37-jährige Österreicherin von Wolfgang Přiklopil in Wien entführt und anschließend in dessen Haus gefangen gehalten. Erst 2006 konnte sie fliehen.
Doch "Wiener Blut - Berggericht" löst sich schnell von dieser Assoziation und entwickelt eine eigene, spannende Geschichte. Drehbuchautor Martin Ambrosch gelingt es erneut, gesellschaftlich relevante Themen wie Vorurteile und Rassismus einzuweben, ohne den Krimi zu überfrachten: "Frau, kompetent, Migrationshintergrund - sehr moderne Kombi, wenn's aufgeht", freut sich Marie Schubert-Retzenthaler etwa, als Fida Emam den Fall übernimmt. Und wenn nicht? "Dann bleibt nur der Hintergrund, wie immer", gibt sie zu.
Doch auch der Humor kommt in dem spannenden Krimi nicht zu kurz: Typisch österreichischer Schmäh sorgt für kleine, aber feine Schmunzler zwischendurch. Auch das Ensemble überzeugt: Nicht zuletzt Charlotte Schwab verkörpert die alkoholabhängige Mutter der Staatsanwältin großartig.
Melika Foroutan ist bald auch im "Tatort" zu sehen
Melika Foroutan brilliert nicht nur als Fida Emam - bald ist sie als neue Frankfurter "Tatort"-Kommissarin Maryam Azadi zu sehen. Ab 2025 wird sie an der Seite von Hamza Kulin (Edin Hasanović) in ungeklärten Kriminalfällen für den Hessischen Rundfunk ermitteln. Der erste Fall mit dem Arbeitstitel "Dunkelheit" ist bereits abgedreht.
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