Geschlecht, Macht und Popkultur
So sehen die bedeutendsten Bond-Girls heute aus
Veröffentlicht:
von Annalena GraudenzHalle Berry als Jinx Johnson oder Ursula Andress als Honey - was ist aus den ikonischen Gefährtinnen des Superspions geworden?
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Mit dem ersten 007-Film 1954 ist nicht nur der Geheimagent zur Ikone geworden. Auch die Bond-Girls spielen in den Blockbustern eine wesentliche Rolle - von der Liebhaberin bis zur Antagonistin. Diese fünf Bond-Girls sind unvergessen.
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Vom Sexsymbol zur Powerfrau
Als Autor Ian Fleming die erste Geschichte um James Bond schrieb, schuf er mit seiner Idee der Bond-Girls etwas Revolutionäres. Die leicht bekleideten Damen erscheinen auf den ersten Blick wie sexy Beiwerk und ihre Namen - wie Pussy Galore, Honey Ryder, Xenia Onatopp oder Miss Longleg - triefen vor Sexismus. Doch sie haben mehr zu bieten als gutes Aussehen. Sie arbeiten in hochrangigen Jobs und stehen in einer Zeit für Female Empowerment, in der es den Begriff noch gar nicht gab. Pussy Galore (Honor Blackman) ist in "Goldfinger" Pilotin, Holly Goodhead (Lois Chiles) Wissenschaftlerin bei der NASA und verdeckte CIA-Agentin - ein für die 1960er-Jahre ungewöhnlich fortschrittliches Frauenbild. Bis heute gibt es 75 Bond-Girls, die im Laufe der Jahrzehnte an der Seite von 007 standen. Fünf von ihnen sind besonders im Gedächtnis geblieben.
Ursula Andress als Honey Ryder
Sie war 1962 nach Linda Christian die Nummer zwei, gilt aber bis heute als Mutter aller Bond-Girls und wurde von zahlreichen Magazinen zum "besten Bond-Girl aller Zeiten" gewählt. Als sie in einem weißen Bikini mit Gürtel aus dem Meer stieg, wurde Ursula Andress (88) an der Seite von Sean Connery zur Legende. Nach dem Filmerfolg modelte sie für den Playboy und war in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. 1981 stand sie für einen ihrer letzten großen Kinohits "Kampf der Titanen" vor der Kamera. Seit Anfang der 2000er ist es ruhig um die gebürtige Schweizerin geworden.
Ursula Andress 1962 am Set von "007 jagt Dr. No" und 2013 bei einem Event.
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Teri Hatcher als Paris Carver
Der attraktive Geheimagent ist bekannt für seine Wirkung auf das andere Geschlecht und seinen Ruf als Frauenheld. Mit Paris Carver (Teri Hatcher) geht er Jahre bevor der Film spielt eine leidenschaftliche Affäre ein, verlässt sie jedoch aufgrund seines gefährlichen Berufs. In "Der Morgen stirbt nie" begegnen die beiden sich dann wieder. Das Model ist mittlerweile mit Bonds Widersacher Elliot Carver (Jonathan Pryce) verheiratet. Doch Paris und 007 kommen sich erneut näher und so entlockt er ihr geheime Informationen, woraufhin ihr Mann sie ermorden lässt. Nach ihrem Auftritt als Bonds Geliebte konnte Teri Hatcher ihre Karriere erfolgreich fortsetzen. Ihren größten Triumph feierte sie als Susan Mayer in "Desperate Housewives", wofür sie 2005 mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. In jüngerer Zeit war sie vor allem in romantischen TV-Produktionen und Weihnachtsfilmen zu sehen.
Teri Hatcher 1997 und 2025: Die Haare sind länger, ansonsten hat sich die Schauspielerin kaum verändert und könnte direkt wieder in ihre Bond-Girl-Rolle schlüpfen.
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Schau dir Teri Hatcher in ihrer ikonischsten Rolle an
Sophie Marceau als Elektra King
Während die Frauen bis dato meist recht schnell dem Charme von James Bond erlagen, wendet sich das Blatt in "Die Welt ist nicht genug" (1999). Darin spielt Sophie Marceau an der Seite von Pierce Brosnan die Rolle der Elektra King. Bond verliebt sich in die auf den ersten Blick schutzbedürftige Millionärstochter. Doch Elektra wird durch ihren manipulativen Charakter zur ersten Hauptschurkin der Bond-Reihe und gewinnt die Dominanz gegenüber 007. Bekannt wurde Marceau übrigens durch den Teenie-Kultfilm "La Boum - Die Fete". Seit ihrer Darstellung als Elektra King ist sie wieder größtenteils in französischen Produktionen zu sehen.
Sie scheint die Zeit eingefroren zu haben: Zwanzig Jahre nach "James Bond" sind die Haare kürzer, der freche Fransenpony ist geblieben.
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Halle Berry als Jinx
Im Jahr 2002 stand Halle Berry an der Seite von Pierce Brosnan als NSA-Agentin vor der Kamera und sorgte für eine legendäre Hommage an Ursula Andress. Auch Berry stieg in einem - diesmal orangefarbenen - Bikini mit Gürtel aus dem Meer und verdrehte damit nicht nur Bond den Kopf. Die US-Amerikanerin zählt zu den erfolgreichsten Frauen ihrer Branche und ist bis heute die einzige afroamerikanische Schauspielerin, die je mit einem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde.
2002 und 2025 - Halle Berry hat sich bis auf die Frisur kaum verändert.
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Queen Elizabeth II.
Ja, richtig gelesen. Die Queen höchstpersönlich hat schon in einer Bond-Verfilmung mitgespielt - allerdings nicht als Liebesgespielin und auch in keinem klassischen Streifen. Im Eröffnungsfilm der Olympischen Sommerspiele 2012 von Regisseur Danny Boyle musste Bond (Daniel Craig) im Buckingham-Palast erst über die royalen Corgis steigen, bevor er sich gemeinsam mit der Königin per Helikopter zum Londoner Olympiastadion begab und sie (bzw. ihre Stuntdoubles) per Fallschirmsprung lässig landeten. Dieser wirklich coole Auftritt brachte der Queen einen BAFTA-Ehrenpreis für ihre Unterstützung der britischen Filmindustrie sowie den Titel als "unvergesslichstes Bond-Girl aller Zeiten" ein. Im September 2022 ist die britische Monarchin verstorben, hinterlässt aber ein unvergleichliches Andenken.
Mehr Film-Auftritte der Queen: Das verbindet Elizabeth II. mit Paddington Bär.
Die Queen war auch zu Späßen bereit und stand nicht nur für "James Bond" vor der Kamera, sondern drehte auch einen Sketch mit dem beliebten Zeichentrickbär Paddington.
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