Cooler Opa mit Gangster-Attitüde
"The Outlaws": So lässig hast du Christopher Walken noch nie gesehen
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von Anna TiefenbacherDie "Outlaws" müssen auf gerichtliche Anordnung Sozialstunden ableisten.
Bild: © Big Talk Productions 2023 / Colin Hutton
Christopher Walken ist unbestritten einer der interessantesten Schauspieler überhaupt. Warum er besonders als Betrüger in einer britischen Comedy-Serie überzeugt – und wie er zu der Rolle kam.
Christopher Walken als Gangster-Opa Frank Sheldon
Hollywood-Schauspieler Christopher Walken hat mit verschiedensten Rollen sein Talent bewiesen, zuletzt in "Dune: Part Two" und in der Serie "Severance".
Erneut überrascht hat er Fans und Kritiker mit seiner Rolle des Frank Sheldon in der britischen Crime-Comedy-Serie "The Outlaws". Betrüger Frank Sheldon wurde auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen und muss nun gemeinsam mit sechs anderen Personen Sozialstunden in Bristol ableisten. Von seiner Tochter Margaret ist Frank entfremdet, als er bei ihr und ihren beiden Kindern einzieht, sorgt das für einige Spannung.
Frank Sheldon bringt nichts aus der Ruhe, selbst Gangsterbosse jagen ihm keine Angst ein. Abgebrüht und gelassen verzieht er kaum je eine Miene – man nimmt Walken die Rolle problemlos ab. Den Hollywood-Star für die britische Serie zu casten, war eine ganz bewusste Entscheidung, erzählt Regisseur und Autor Stephen Merchant in einem Interview mit NPR:
"Ich denke, besonders für eine Serie, die im Vereinigten Königreich spielt, wirkt allein die Vorstellung, dass ein Amerikaner – selbst nur einer – Teil dieser Welt ist, irgendwie glamourös. Und wenn es dann auch noch Christopher Walken ist, umso mehr. Die Idee war, dass Walkens Figur auf den ersten Blick geheimnisvoll und exotisch wirkt. Aber wenn man die Oberfläche abkratzt, ist er einfach nur ein weiterer Kleinkrimineller – ein kleiner, unbedeutender Typ, wenn man so will. Mit dieser Erwartung zu spielen, die ein Schauspieler wie Walken beim Publikum auslöst und sie dann bewusst zu unterlaufen – das fanden wir sehr spannend. Walken kann witzig sein, aber auch furchteinflößend – und gleichzeitig rührend. Er hat einfach unglaublich viele Facetten in seinem Repertoire."
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So kam Christopher Walken zu den "Outlaws"
Stephen Merchant, der nicht nur Autor und Regisseur der Serie ist, sondern ebenfalls eine Hauptrolle spielt, zeigte vollen Einsatz, um Walken für die Rolle des Frank Sheldon zu gewinnen. Gegenüber der BBC berichtete Merchant: "Es ist sehr schwierig, mit ihm in Kontakt zu treten, weil er weder E-Mail noch ein Handy hat, sondern nur ein altes Festnetztelefon. Wir haben ihm das Drehbuch zugeschickt und dann bekam ich einen Anruf, in dem ich gefragt wurde, ob ich Christopher in Connecticut, besuchen könnte, also bin ich zu ihm geflogen."
Der lange Flug hat sich gelohnt, es folgte ein stundenlanges Treffen, bei dem eher weniger geredet wurde: "Jemand sagte mir im Vorfeld - und das war ein großartiger Ratschlag - dass Chris sehr gerne schweigt und es stimmt, er ist Ende 70, er muss nichts mehr beweisen und ist einfach ein sehr nachdenklicher Mensch - er stellt eine Frage zu einer Figur, man gibt eine Antwort und er denkt einfach darüber nach. Und ich saß auch nur da ... und dachte darüber nach. Das Treffen dauerte also vier Stunden!"