"Growing a beard"
Von mittelmäßig zu Meisterwerk: Diese Momente veränderten Serien für immer
Aktualisiert:
von Jannah FischerWas bedeutet der Ausdruck und was haben "Arrow" und "Charmed" damit zu tun?
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Serien müssen erst mal ihren Rhythmus finden. Selten ist eine Show ab der Pilotfolge genial. Figuren sind manchmal noch nicht ausgefeilt, interessante Storylines werden übersehen oder die Grundtonalität stimmt noch nicht. Wenn so eine Serie dann ihren Vibe findet, entsteht Magie auf dem Bildschirm - wie bei diesen drei. Das sind die Momente, in denen aus Mittelmaß "iconic" wird.
"Growing a beard": Das steckt hinter dem Begriff
"Growing a beard" (also "einen Bart wachsen") ist in der Branchensprache sozusagen das Gegenteil von "Jumping the Shark", was die Momente bezeichnet, in denen Serien den Plot verlieren und abstrus werden. Hier geht es also um die Momente, in denen sich eine Serie findet - das kann in der ersten Staffel passieren oder sich auch etwas hinziehen. Doch der allgemeine Konsens ist: danach hat die Serie ihren Vibe gefunden. Man kann sie sozusagen in einen "Vorher-" (schlecht) und einen "Nachher-"Moment (gut) unterteilen.
Und was hat das jetzt mit Bartwachstum zu tun? Die Redewendung bezieht sich auf einen Moment in der Sci-Fi-Serie "Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert". Hier bemerkten die Fans einen deutlichen Qualitätsanstieg, als die Figur Jonathan Frakes (gespielt von William T. Riker) in der zweiten Staffel mit einem Vollbart auftauchte. Die Serie fand zu der Zeit ihre eigene Identität, und das machte sich unter anderem in besseren Storylines und stärkeren Figuren bemerkbar. Dass Frakes mit Bart auftauchte, war natürlich nur ein Zufall und hat nichts mit der Aufwertung der Serie zu tun - wurde aber eben als Symbol für Momente, in denen Serien ihr volles Potenzial ausschöpfen, gesehen.
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"It's Always Sunny in Philadelphia"
Die Idee zu "It's Always Sunny in Philadelphia" hatte Rob McElhenney, der mit seinen Kumpels Glenn Howerton und Charlie Day eine Low-Budget-Pilotepisode produzierte, in der der US-Fernsehsender FX einen Rohdiamanten sah.
Im Pilot ging es um drei erfolglose Schauspieler aus L.A., von denen einer seine Krebsdiagnose teilt - und die anderen sich dann super awkward benehmen. Für FX gab's zu viele Serien mit arbeitslosen Schauspielern - also musste das geändert werden. Die Freunde heuerten in einer Bar in Philadelphia an. Was blieb: eine seltsame Dynamik zwischen den Protagonisten. Waren das ein paar Änderungen zu viel?
In der ersten Staffel ging es den drei Machern vor allem darum, dass sie eine zweite Staffel drehen wollten - was man der Grundtonalität der Show anmerkte. In Staffel zwei wird Danny DeVito Teil des Hauptcasts. Mit ihm werden die Charaktere und die Storyline präziser, auch die Gags sitzen besser.
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"Arrow"
"Arrowverse" nennt man das Universum, das sich rund um "Arrow" gesponnen hat. Dass es so weit überhaupt kam, war zunächst nicht abzusehen. Denn die erste Staffel schleppt sich ein wenig. Man merkt: Die Showrunner hatten noch keinen ausgefeilten stilistischen Plan, wie sie die Geschichte des Superhelden erzählen wollten. Doch in der 14. Folge der ersten Staffel platzt der Knoten: In "Odysee" werden erstmals Rückblenden genutzt, um die Backstory der Figuren - und damit deren Charakterentwicklung - zu stärken. Ein ganz klarer "Bartwuchsmoment".
Schau hier in die Folge "Odyssee" rein

Odyssee
40 Min • Ab 16"Charmed - Zauberhafte Hexen"
"Charmed", mit der Nostalgie-Brille betrachtet, war schon immer perfekt. Dem Reality-Check hält diese Ansicht allerdings nicht ganz so stand, denn die erfolgreiche Hexen-Serie hatte so ihre Startschwierigkeiten. Besonders die erste Staffel wirkt im Vergleich etwas hölzern und die Figuren wie lieblose Klischees. Das ändert sich in Staffel zwei, hier nimmt man sich mehr Zeit, die drei Frauen als Hexen und Schwestern besser kennenzulernen - was den Charme der Serie ausmacht.
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