"Tatort"-Star Fabian Hinrichs als Zeitforscher

"Spreewaldkrimi - Böses muss mit Bösem enden": Das steckt hinter dem dramatischen Finale

Aktualisiert:

von teleschau - Eric Leimann
Der Attentäter Felix Hoffmann (Robin Sondermann) nimmt im Spreewald ein neues Opfer ins Visier. Warum tötet der Mann? Und wie sucht er sich seine Opfer aus?

Der Attentäter Felix Hoffmann (Robin Sondermann) nimmt im Spreewald ein neues Opfer ins Visier. Warum tötet der Mann? Und wie sucht er sich seine Opfer aus?

Bild: ZDF und Arnim Thomaß


"Spreewaldkrimi - Böses muss mit Bösem enden" (Montag, 24. Februar, 20:15 Uhr, ZDF) ist der 17. Fall der Reihe. Dafür sind die Fälle des mittlerweile pensionierten Ermittlers Thorsten Krüger (Christian Redl) sehr besonders. Im "Spreewaldkrimi - Böses muss mit Bösem enden" trifft ein Sniper auf ein angeknackstes Raum-Zeit-Kontinuum. Verrückt?


"Böses muss mit Bösem enden" im ZDF-Livestream auf Joyn ansehen


"Böses muss mit Bösem enden": Darum geht's

Im Mittelpunkt der seit 2006 ausgestrahlten Krimis aus dem Spreewald steht der ehemalige Kriminalrat Krüger (Christian Redl). Er lebt zurückgezogen in einem einsamen Haus im Wald. Aus eben diesem Wald feuert neuerdings ein Scharfschütze auf Menschen und explizit aufs Personal des Spreewaldkrimis.

Wer ist der Täter (Robin Sondermann), den man im Film zwar von Anfang an sieht, aber über den man nichts weiß? Die Gemeinde Lübbenau, zentraler Handlungsort der ZDF-Kultreihe, und das Umland sind in heller Aufregung. Darunter auch Krügers ehemaliger Mitarbeiter und Freund, Polizist Fichte (Thorsten Merten) und dessen wiedergefundene Tochter Fina (Mercedes Müller). Fina und ihr Baby sind zudem Zeugen des ersten Attentats.

Das könnte dich auch interessieren:

Zwei Butsches?!? In "Wolfsland" sieht Yvonne Catterfeld doppelt

"Spreewaldkrimi"-Star Christian Redl im Porträt: Das musst du über den Schauspieler wissen

Der "Spreewaldkrimi" trifft Marvels "Loki"

Es gibt aber noch einen zweiten Erzählstrang im Film von Regisseur Jan Fehse: Ermittler Krüger sorgt sich darum, dass er dement werden könnte. Er erlebt Dinge doppelt, an deren erstes Mal sich seine Gesprächspartner aber nicht erinnern können. Haben diese Begegnungen überhaupt stattgefunden?

Weil Zuschauer:innen die irritierenden Situationen ohne weitere Zusatzinfos quasi durch Krügers Augen und Kopf erleben, ist der Effekt durchaus gruselig. So könnte es sich anfühlen, wenn man selbst die Orientierung im Raum-Zeit-Kontinuum verliert! Der Zeit-Erzählstrang ist der eigentlich interessantere, auch wenn Krimi-Traditionalisten widersprechen könnten.

Deshalb hat man dem verrückten Teil der Handlung noch eine erklärende Figur zur Seite gestellt: Franken-"Tatort"-Star Fabian Hinrichs spielt einen durchreisenden Zeitforscher, der in Seminaren im Spreewald recht kühne Theorien zum Besten geben muss. Hier konnten sich die Drehbuchautoren Nils-Morten Osburg und Wolfgang Esser mal so richtig austoben. Die Zeit und ihre Brüchigkeit sind komplexe Teilgebiete der Philosophie, aber auch der Physik. Wer die Marvel-Serie "Loki" kennt, weiß, dass man rund um Brüche im Raum-Zeit-Kontinuum viele (verrückte) Geschichten erzählen kann.

Friedrich Schiller mit Drehbuch-Credits?

Der Filmtitel "Böses muss mit Bösem enden" stammt übrigens aus Friedrich Schillers Gedicht "Das Siegesfest" von 1803. Der komplette Reim lautet: "Böses muss mit Bösem enden / an dem frevelnden Geschlecht / rächet Zeus das Gastesrecht / wägend mit gerechten Händen."

Wegen des cleveren Spiels mit der Zeit ist auch dieser "Spreewaldkrimi" etwas Besonderes in der deutschen Krimi-Primetime. Wer sich darüber hinaus für die märchenhaften und mystischen Drehorte der ZDF-Reihe interessiert: Im Internet finden sich mehrere Seiten von Einheimischen und lokalen Medien, die jene besonderen Drehorte der Krimireihe identifizieren und vorstellen.

"Böses muss mit Bösem enden": Das steckt hinter dem Ende

Mit dieser Folge haben es die "Spreewaldkrimi"-Macher auf die Spitze getrieben. Die Gegenwart scheint mit der Vergangenheit und der Zukunft zu verschwimmen: Zeitsprünge, Visionen, Wiederholungen - am Ende sogar zwei Krügers an einem Ort. Die siebte Folge der zweiten Staffel steht ganz unter dem Motto "Alles ist möglich".

Eine derartige dramaturgische Spielerei hat es im Spreewaldkrimi noch nie gegeben.

Christian Redl

Was ist echt, und was geschieht nur in Krügers Kopf? Sind das womöglich die ersten Anzeichen von Demenz? Eine klare Antwort gibt es darauf nicht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der ominöse Astrophysiker Levi A. Than nicht wirklich existiert. Vielleicht ist er eher eine Art Gewissen, das Krüger aus dem Ruhestand holen will.