So viel Wahrheit steckt in der Serie

Beruht "Homeland" auf einer wahren Geschichte?

Veröffentlicht:

von Christian Stüwe
In der Serie erlebt Carrie (Claire Danes) einige Handlungsstränge, die wie aus dem echten Leben wirken. Doch sind sie das auch?

In der Serie erlebt Carrie (Claire Danes) einige Handlungsstränge, die wie aus dem echten Leben wirken. Doch sind sie das auch?

Bild: picture alliance / Everett Collection | ©Showtime Networks Inc./Courtesy Everett Collection


Die Serie "Homeland" ist ein harter Agenten-Thriller, der in der Zeit nach den Terroranschlägen des 11. September spielt. Aber wie real ist die Geschichte um die CIA-Agentin Carrie Mathison? Alle acht Staffeln kannst du jetzt auf Joyn streamen!


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Die Erinnerungen an den 11. September 2001 haben sich tief in das kollektive Gedächtnis der Menschheit eingebrannt. Wer damals schon alt genug war, weiß noch ganz genau, wo er oder sie an diesem schicksalhaften Tag war.

Die schrecklichen Bilder der entführten Passagierflugzeuge, die in die Türme des New Yorker World Trade Center einschlagen, sind bis heute sehr präsent. Als die Wolkenkratzer wenig später in sich zusammenstürzten, war das Entsetzen groß.

Die USA starteten daraufhin ihren "Krieg gegen den Terror" und machten Jagd auf Drahtzieher Osama bin Laden, das Terror-Netzwerk Al-Kaida und die in Afghanistan regierenden Taliban.

In diesem Setting spielt die Agenten-Serie "Homeland", die sich mit der Bedrohung durch islamistischen Terror und dem Zustand der amerikanischen Gesellschaft nach den 9/11-Anschlägen auseinandersetzt.

CIA-Agentin Carrie Mathison (Claire Danes), die selbst durch den Terrorangriff des 11. Septembers traumatisiert ist, ermittelt weltweit und versucht die USA vor weiteren Anschläge zu schützen.

Die Rahmenhandlung von "Homeland" beruht auf historischen Fakten

Das Setting von "Homeland" ist also in der Realität verwurzelt und wirft einen durchaus realistischen Blick auf die weltpolitischen Geschehnisse der 2000er- und 2010er-Jahre.

Aber ist die Handlung auch von einer wahren Geschichte inspiriert? Diese Frage lässt sich eindeutig mit "Nein" beantworten.

Agentin Mathison, die an einer bipolaren Störung erkrankt ist, ist frei erfunden. Auch der aus Kriegsgefangenschaft befreite US-Sergeant Nicholas Brody (Damian Lewis), der als Kriegsheld gefeiert wird und gleichzeitig einen Anschlag plant, ist eine fiktive Figur.

Die Showrunner Howard Gordon und Alex Gansa erklärten im Interview mit dem "Hollywood Reporter" vor einigen Jahren, dass sie diese Figuren und die Serie "Homeland" kreierten, um eine Geschichte zu erzählen, die von realen Themen inspiriert ist.

"Homeland" thematisiert auch Islamfeindlichkeit und psychische Erkrankungenen

Zum einen waren das die Ängste der amerikanischen Bevölkerung nach den 9/11-Anschlägen, zum anderen aber auch die daraus resultierende Islamfeindlichkeit in den USA und der ganzen westlichen Welt.

Die Arbeit der CIA und anderer Geheimdienste wird ebenso thematisiert wie die bipolare Störung von Mathison und der Umgang mit psychischen Erkrankungen. Dabei gelang den Serienmachern vor allem in den ersten Staffeln eine realistische Darstellung dieser Themen.

TV-Kritikerinnen und -Kritikern wie Fans gefiel gleichermaßen, dass die Serie dabei nicht nur den amerikanischen Blickwinkel einnimmt. Auch die Motive der Terroristen werden hinterfragt, ebenso wie die verheerenden Folgen amerikanischer Drohnenangriffe.

"Homeland" wurde Effekthascherei und Islamfeindlichkeit vorgeworfen

Selbst der damalige US-Präsident Barack Obama erklärte, ein Fan der Serie "Homeland" zu sein. Besonders die vielschichtigen Figuren hatten es dem US-Regierungschef angetan. Allerdings betonte Obama auch, dass ihm die Arbeit der Geheimdienste deutlich zu dramatisch dargestellt sei. Ein Vorwurf, der sich auch in vielen Serien-Kritiken wiederfindet.

Ähnlich verhält es sich auch mit der Darstellung der bipolaren Störung von Hauptfigur Carrie Mathison. Gerade in den ersten Staffel war das Feedback von selbst Betroffenen wie von Expertinnen und Experten sehr positiv. In späteren Staffeln wurden den Showrunnern dann vorgeworfen, Mathisons bipolare Störung nur noch für Plot-Twists und Effekthascherei zu nutzen.

Außerdem wurde die Serie teilweise als islamfeindlich und rassistisch bezeichnet. Aus Pakistan kam etwa der Vorwurf, dass die Hauptstadt Islamabad als Terrornest dargestellt werde, was nicht der Wirklichkeit entspreche.

Unter anderem diente "Das Leben der Anderen" als Vorbild für "Homeland"

Den Anspruch dokumentarischer Genauigkeit hatte "Homeland" allerdings auch nie. Die Serienmacher erzählen eine fiktive Geschichte, die lediglich in den Rahmen der realen historischen Ereignissen nach  9/11 eingebettet ist.

Inspirieren ließen sie sich dafür unter anderem von der israelischen Serie "Hatufim – In der Hand des Feindes". Auch der deutsche Spionage-Film "Das Leben der Anderen" diente den Showrunnern als Vorbild, genauso wie sich Charakterzüge von Agent Fox Mulder (David Duchovny) aus "Akte X" in Carrie Mathison widerspiegeln.

Howard Gordon und Alex Gansa lasen auch Sachbücher über die Arbeit von Geheimdiensten und über bipolare Störungen sowie Spionage-Romane von John le Carré.

Das Ergebnis dieser Recherchen sind die acht spannenden Staffeln der Serie "Homeland", die jederzeit auf Joyn streamen kannst.

Spannende Fälle lösen auch die Agenten von "Navy CIS", alle 22 Staffeln findest du ebenfalls auf Joyn:


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