Diskussion um ihre Performance in "Walk the Line"

Unverdienter Oscar? Ist das wirklich Reese Witherspoons beste Rolle?

Veröffentlicht:

von Annalena Graudenz
Collage, bei der Reese Witherspoon, ein Filmausschneitt aus "Walk The Line" und eine Oscarstatue zu sehen ist.

Reese Witherspoon bekam ihren ersten Oscar für das Johnny-Cash-Biopic "Walk The Line".

Bild: picture alliance / Mary Evans/AF Archive/20th Centu | AF Archive / Sebastian - stock.adobe.com / picture alliance / Evan Agostini / Invision / AP | Evan Agostini


Nach dem Oscar-Gewinn kommt die Kontroverse: Die einen halten ihn für verdient und die anderen sind skeptisch. Im Fall von Reese Witherspoon mehren sich fast 20 Jahre nach ihrem Sieg kritische Stimmen. War "Walk the Line" wirklich ihr bester Film?


War der Oscar verdient? Urteile selbst!


Reese Witherspoon gehört zu Hollywood wie die Sterne auf dem Walk of Fame. Mit ihrem Charisma, Witz und Talent überzeugt die Schauspielerin schon seit Anfang der 1990er ihr Publikum. Bereits mit 14 Jahren wurde sie für ihre erste Filmrolle in "Der Mann im Mond" für den "Young Artist Award" nominiert. Bis heute wurde sie für rund 88 Auszeichnungen nominiert, von denen sie 28 gewinnen konnte.

War "Walk the Line" ihre stärkste Rolle?

Ihren ersten und bislang einzigen Oscar gewann die US-Amerikanerin 2006 für ihre Rolle im Film "Walk the Line", in dem sie June Carter Cash spielt, die Ehefrau von Country-Legende Johnny Cash. Neben ihrer schauspielerischen Leistung erhielt sie auch große Anerkennung für die vier Songs, die sie selbst sang. Eine Fähigkeit, mit der man die Academy oft überzeugen kann. Viele Fans sind sich einig: Reese verkörpert June mit Hingabe, Musikalität und Charme. Im Netz findet man bis heute begeisterte Kommentare wie "Vermutlich ihre beste Performance. Sie ist unglaublich."

Doch nicht alle User:innen sind überzeugt, dass der Oscar-Gewinn gerechtfertigt war. Einige Fans und Kritiker:innen halten ihre Rollen in "Election" oder "Wild" für wesentlich tiefgründiger und mutiger. Selbst für den Kultfilm "Natürlich blond" hätte ihr das Publikum eher einen Oscar verliehen. "Es ist verrückt, wie viele Schauspieler:innen keinen Oscar für den Film bekommen, für den sie ihn hätten bekommen sollen", schreibt ein Reddit-User.

Ob Joaquin Phoenix in "Walk the Line" wirklich gesungen hat, erfährst du hier.

Die Konkurrenz: Starke Namen

Vor allem die großartigen Leistungen ihrer Mitbewerberinnen sorgten für Kritik an Reese Witherspoons Oscar-Sieg 2006. Sie konnte sich gegen Hollywood-Ikonen wie Judi Dench ("Lady Henderson präsentiert"), Felicity Huffman ("Transamerica"), Keira Knightley ("Stolz und Vorurteil") sowie Charlize Theron ("Kaltes Land") durchsetzen. Besonders Dame Judi Dench galt als ernstzunehmende Konkurrentin. Auch Felicity Huffmans mutige Transformation in "Transamerica" erntete viel Lob.

Natürlich ist die Konkurrenz bei jeder Award-Verleihung groß. Wenn sich die Besten Hollywoods messen, ist es oft schwer, die Niederlagen der anderen Nominierten zu akzeptieren. Es kann eben immer nur eine:r gewinnen.

Reese Witherspoons Oscar: Verdient, aber nicht unangefochten

Der Sieg für "Walk the Line" war sicherlich keineswegs unverdient. Hollywood-Liebling Reese Witherspoon verlieh June Carter Tiefe. Ob ihre Performances in "Wild", "Election" oder "Natürlich blond" mehr schauspielerische Bandbreite zeigten, ist sicher Geschmackssache – doch verdient hat sie den Oscar allemal.