Wunder in einer Luftblase: Dieser Mann überlebte 60 Stunden unter Wasser

So überlebte Harrison Okene ein Schiffsunglück - ganz allein in 30 Metern Tiefe

Während eines Sturms gerät im Mai 2013 ein Schlepp-Schiff vor der Küste Nigerias in Seenot. Es sinkt - und liegt anschließend kopfüber am Grund des Meeres, in 30 Metern Tiefe. An Bord ist auch der Schiffskoch Harrison Okene. Der damals 29-Jährige ist frühmorgens gerade auf dem Klo, als das Unglück passiert. Am Körper trägt er nur eine Boxershort.

Seine Kollegen versuchen, nach draußen zu gelangen. Er entscheidet sich wider alle Vernunft für das Gegenteil und schwimmt ins Innere des Schiffs. Das Wasser drückt ihn in die Kabine des 2. Ingenieurs. Dort hat sich eine Luftblase gebildet, die Harrison in den nächsten 60 Stunden am Leben hält.

Aber es ist stockfinster, er ist allein und die Hilferufe seiner Kollegen verstummen nach und nach. Zehnmal versucht der Koch, aus dem Wrack heraus zu tauchen. Er baut sich ein Seil aus Bettlaken, um zur Not wieder zur Luftblase zurückzufinden. Aber den Weg ins Freie kann er nicht entdecken.

Bis zur Hüfte sitzt er im Wasser, das Salzwasser greift seine Haut an. Das Einzige, was er an Nahrungsmitteln finden kann, sind eine Cola und Sardinen. Der Schiffbrüchige versucht von Anfang an, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu geraten. Doch als der Sauerstoff immer knapper wird, verliert er immer mehr den Mut.

Völlig überraschend und zufällig entdecken Bergungstaucher den Mann. Sie können kaum glauben, dass er diese Strapazen überlebt hat. Erst dann erfährt Harrison, dass seine Kollegen alle gestorben sind. Und dass er nicht nur einen Tag unter Wasser gefangen war, wie er gedacht hatte, sondern 2,5 Tage. Anschließend muss er drei Tage in einer Druckkammer verbringen: Wäre er gleich aufgetaucht, wäre er gestorben.

Die unglaubliche Geschichte von Harrison Okene ist damit noch nicht vorbei. Zuerst hat er anfangs mit Panikattacken und Albträumen zu kämpfen. Doch dann entscheidet er sich, einen neuen Beruf zu erlernen - ausgerechnet als Berufstaucher.

Die Challenge für Fabian Hambüchen: Allein unter Wasser

Wie kann jemand unter Wasser überleben, auf sich gestellt und in völliger Isolation? Das will Olympiasieger Fabian Hambüchen wissen. "Galileo" baut für den ehemaligen Kunstturner mitten in Berlin eine Art wassergefüllte Kammer - in ähnlicher Größe wie der Raum, in dem Harrison ausharrte.

Fabians "Kammer des Schreckens", wie er sie nennt, befindet sich zwar nicht unter Wasser. Aber ansonsten muss sich der Mann den gleichen Herausforderungen stellen wie Harrison. Noch dazu muss er gegen seine Instinkte ankämpfen. Sein "Schneller - weiter - höher"-Motto, dem er als Leistungssportler folgte, kann ihm hier zum Verhängnis werden. Will er das Experiment überstehen, ist das Gegenteil notwendig: ruhig bleiben.

Zuerst aber trainiert Fabian mit einem Survival-Experten, 90 Sekunden lang die Luft anzuhalten. Die meisten Menschen schaffen gerade mal 50 Sekunden. Außerdem lernt er, richtig zu atmen, um nicht in Panik zu verfallen. Unter Wasser muss er einige Aufgaben erledigen - schon diese Tests haben es in sich.

Dann taucht Fabian ab. Wie Harrison bekommt er nur Cola, Sardinen und ein Betttuch. Mit der Kälte, der Isolation und seinen Gedanken ist der Sportler ganz allein - und dann wird es auch noch dunkel.

Bei "Real Survivor: Gefangen am Meeresgrund" lernst du, wie du in Paniksituationen die Ruhe bewahrst - und hörst Harrison Okene zu, als dieser seine unglaubliche Geschichte erzählt. Außerdem siehst du, was Fabian zustößt, wie lange er durchhält und was ihm bei der Challenge am schwersten fällt. Das alles gibt’s bei "Real Survivor".